Bürgersaal bleibt kompliziert, Umgehung zäh

Die anstehende Sanierung der Echinger Straße war das zentrale Thema der Bürgerversammlung am Mittwoch im Bürgersaal. Vor etwa 70 Besuchern wurde das Projekt von den Planern ausführlich vorgestellt.
Für die geplante Ortsumgehung werde weiter vorgearbeitet, berichtete Bürgermeister Sebastian Thaler. Zusammen dem Garchinger Kollegen Dietmar Gruchmann wird er dieser Tage im Innenministerium vorstellig, um über die Finanzierung zu verhandeln. „Das Projekt ist nur zu realisieren, wenn wir eine sehr hohe Förderung bekommen“, sagte Thaler und denkt dabei an 80 oder gar 90 Prozent, die der Staat übernehmen soll.
Die Zukunft des Dietersheimer Bürgersaals ist angesichts der zentralen Bauprojekte in Eching selbst mit dem Rathaus und in Günzenhausen mit dem neuen Feuerwehrhaus gerade in den Hintergrund getreten, räumte der Bürgermeister auf Nachfrage aus der Versammlung ein. Der von Vereinen, aber auch vielen privaten Feiern am Ort gern genutzte Saal muss bautechnisch nachgerüstet werden – und es gibt Klagen aus der Nachbarschaft wegen Ruhestörung.
Thaler sagte, der nötige Umbau mit einer Nachrüstung von behindertengerechten Sanitäranlagen und eine Erweiterung der Küche werde von der Gemeinde auf jeden Fall erledigt, das Geld sei bereits reserviert, es fehle nur gerade an Kapazitäten im Gemeindebauamt. Ob das dann angesichts der Klagen auch reiche, um eine quasi Gaststättennutzung genehmigt zu bekommen, sei „relativ fraglich“, sagte er, „aber wir haben es noch nicht ganz aufgegeben“.
Inclusive von formal so deklarierten Zweitwohnsitzen hat Dietersheim gerade die 2000-Einwohner-Marke genommen. Der Quantensprung in der Ortsentwicklung steht mit den beiden Neubaugebieten im Süden an. Während Thaler in seinem Referat das Baugebiet Süd-West gar nicht mehr erwähnte, wo seit Jahren keine Einigung unter den Grundeigentümern zu erreichen ist, werden in Süd-Ost schon erste Parzellen bebaut.
Die Gemeinde vergibt hier acht Bauplätze für Einfamilien- und 23 für Doppelhäuser im Wohnbaumodell, das der Bürgermeister ausgiebig vorstellte. Ein Quadratmeterpreis von 609 Euro plus wahrscheinlich 150 Euro sei in einem vergünstigten Modell „durchaus ein stolzer Preis“, räumte Thaler ein, „aber sie wissen, wie der Marktpreis ist“. Die Gemeinde habe mit 30 Prozent Abschlag auf den Listenpreis „getan, was wir tun konnten“.
Auch am Anger wird in Dietersheim neues Bauland erschlossen. Hier läge die Bereitschaft aller Grundeigentümer zur Beteiligung vor, schilderte der Bürgermeister, nun starte die Planung und das Umlegungsverfahren zur gerechten Aufteilung der Flächen. Ein Zeitplan könne „noch nicht seriös“ benannt werden. Vorgesehen sei ein Mix aus Häusern und Wohnblöcken, in der Summe aber „etwas weniger dicht als in Eching“. Der Spiel- und Bolzplatz am Anger solle erhalten bleiben.

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