Dachträger zwischen den Tennisplätzen

Die neue Tennishalle wird deutlich anders als das abgebrannte Vorgängermodell. Der einst versetzte Grundriss wird von einer rein rechtwinkligen Form abgelöst, die Konstruktion in einer Holzständerbauweise mit Stützen in der Halle ausgeführt. Die zuvor ins Gebäude integrierten drei Wohnungen werden in einen separaten Nebenbau versetzt.

Die Tennisabteilung des SCE, die in die Gestaltung eingebunden war, zeigte sich von den Plänen rundum begeistert. „Das Konzept ist schlüssig“, sagte Winfried Matschke, der Sprecher der diesbezüglichen Projektgruppe im Verein, „alle Anforderungen wurden eindrucksvoll erfüllt“.

Die seinerzeitige Tragwerkkonstruktion sei nicht mehr Stand der Technik, erläuterte Architekt „Muk“ Wagner vom Dietersheimer „Büro 4“ im Bauausschuss des Gemeinderats die Abkehr von den vorigen Grundlagen. die optisch attraktiven versetzten Dächer seien „schwierig zu unterhalten“. Die Variante mit den Stützen in der Halle sei die wirtschaftlichste, versicherte er.

Um trotz der störenden Stützen die nötigen Freiräume für die drei Spielfelder zu erhalten, muss die Halle sechs Meter länger werden, nunmehr 56 Meter. Allerdings kommt die Konstruktion mit 3000 Kubikmeter weniger an umbautem Raum aus, was Bau- und Unterhaltskosten reduziert. Außen soll die Halle angelehnt an das nahe Vereinsheim mit Holz verkleidet werden, das Dach wird aus Alu aufgesetzt.

Im Innenleben korrigiert der neue Entwurf den größten Mangel des Vorgängerbauwerks, indem ein drei Meter breier Flur an der Ostseite die gesamte Fläche erschließt. Bisher musste man von Eingang und Umkleide über die anderen Felder auf seinen Platz gehen.

Im Ausschuss gab es allerdings Bedenken gegen die Stützen im Raum. Eine eventuelle Mehrfachnutzung der Halle ohne Dreiteilung sei damit dauerhaft ausgeschlossen, monierten CSU und FW. In der Abstimmung dann votierte aber einzig Christoph Gürtner (FW) noch gegen die Stützenkonstruktion, die der Ausschuss dann mit 11:1 Stimmen akzeptierte.

Erwartet werden Kosten von 3,7 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro hat die Versicherung als Schadenssumme für den Brand der alten Halle bereits überwiesen, weitere 1,5 Millionen Euro seien nach Darstellung des Bürgermeisters zugesagt. Und für weitere 650.000 Euro sähe der von der Gemeinde eingeschaltete Schadensabwickler die Versicherung noch in der Pflicht. Derzeit läuft ein Gegengutachten der Gemeinde zur Klärung dieser Diskrepanz.

Die abgebrannten Wohnungen werden ebenfalls wieder entstehen. Südöstlich versetzt wird dazu ein 77 Quadratmeter großer eigener Baukörper ergänzt, der auf drei Ebenen drei identische Wohnungen Raum bietet, die jeweils bei Bedarf auch in zwei Appartements unterteilt werden könnten.

Die Grafik des „Büro 4“ zeigt eine Animation des Halleninneren.

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