Dreifache Kosten für den Putz

In einem Einzelposten für den Rathausneubau hat’s jetzt mal wieder eine böse Überraschung gegeben. Für die Verputzarbeiten, die mit 65.000 Euro kalkuliert waren, müssen nun über 215.000 Euro ausgegeben werden. Um den Zeitplan nicht zu gefährden, entschied der Bauausschuss des Gemeinderats einstimmig, nicht nochmal auszuschreiben mit der Option, ein günstigeres Ergebnis zu bekommen, sondern vergab den Auftrag an einen Hetzenhausener Betrieb.

Ein Teil der krassen Differenz sei in einem Rechenfehler begründet gewesen, erklärte Architektin Susanne Wehkamp, man habe die im Auftrag enthaltenen Dämmflächen zu niedrig angesetzt. Eine korrekte Kostenschätzung hätte sich daher auf etwa 115.000 Euro belaufen müssen.

Dass die Arbeiten dann real immer noch das Doppelte kosten, sei ausschließlich der überhitzten Baukonjunktur geschuldet. Die Realkosten lägen beim dreifachen Wert des zuvor von den gleichen Architekten gebauten Kinderhauses an der Hauptstraße, das 2014 fertiggestellt wurde. Zudem hat in zwei Vergaberunden nur ein einziger Betrieb überhaupt ein Angebot abgegeben.

Ein Lesermail

  1. Das ist doch immer wieder das Gleiche, da gibt ein kleines Bauunternehmen einen Angebotspreis ab, in der Hoffnung, dsas den keiner unterbieten kann, weil ja die Gemeinde verpflichtet ist, immer den billigsten Anbieter zu verpflichten. Der Auftrag ist vergeben und dann stellt sich heraus, es ist dem Architekten ein kleiner Rechenfehler unterlaufen. Das ist zwar peinlich, aber eine Neuausschreibung wird nicht gemacht, also muss die Gemeinde als Auftragsgeber in den sauren Apfel beißen und diese horrende Preissteigerung schlucken.
    Das war bestimmt nicht bei diesen Rathausumbau der einzige Schock, da kommen sicher noch mehr. Zu empfehlen ist, dem verantwortlichen Architekten einen Nachhilfeunterricht zu bezahlen.

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