Lesermail zum Artikel „Öffentliche Rentenberatung“

Ich erinnere nur daran, dass vor der letzten Bürgermeisterwahl am 3. Juli 2016 der 18 Jahre lang amtierende Bürgermeisters Josef Riemensberger es war, der selbst die eigene Partei bis zum 4. April 2016 in Unklarheit ließ bezüglich einer weiteren Kandidatur. Somit konnte erst zwei Tage später in der Ortshauptversammlung der CSU am 6. April Thomas Kellerbauer zum neuen Bürgermeisterkandidaten gekürt und dieser in der Öffentlichkeit aktiv werden – eine wirklich fast unzumutbare Situation für den Kandidaten.
Warum dann jetzt diese Eile? Mit dem gleichen Maß von 88 Tagen gemessen hätte Sebastian Thaler dann noch Zeit mit seiner „Offenbarung“ bis Mitte Dezember.
Ich weiß, bei der – wie in unserem Fall – möglicherweise über das Ende der Wahlzeit des Gemeinderats hinausreichenden Amtszeit hat er immerhin Zeit bis zum 30. September. Warum hetzen und den BM auf eine eher despektierliche Art und Weise zu einer vorzeitigen Entscheidung drängen? Gut Ding will Weile haben! Oder stecken vielleicht eigene Interessen hinter dieser Anspannung und Ungeduld?

Sybille Schmidtchen, Gemeinderätin (SPD)

Ein Lesermail

  1. Sehr geehrte Frau Schmidtchen,

    durch Ihre modisch rote SPD-Brille mögen Sie hier vielleicht keinen Unterschied sehen. Er besteht aber durchaus. 2016 war klar, dass es eine Bürgermeisterwahl geben wird. Das Datum stand fest und jeder Gruppierung war es möglich, sich frühzeitig um einen Bürgermeisterkandidaten zu bemühen.
    Wie dies innerhalb der CSU abgelaufen ist, spielt dabei keine Rolle. Auch anderen Gruppierungen stand die Möglichkeit offen, einen Kandidaten aufzustellen.
    Für 2020 sieht die Situation anders aus. Eine Bürgermeisterwahl ist nur im Gespräch, weil bei der letzten Wahl Bürgermeister Thaler versprochen hat, er würde Bürgermeister- und Gemeinderatswahl zusammenführen. Dabei habe ich volles Verständnis, dass sich Herr Thaler jetzt eine Kombination der beiden Wahlen aus den bereits genannten Gründen sehr genau überlegt.
    Als Mitglied einer Gruppierung, die bei den letzten beiden Bürgermeisterwahlen jeweils einmal einen Kandidaten aufgestellt hat und einmal eben nicht, habe ich erlebt, wie schwierig diese Entscheidung für eine Gruppierung und auch für den jeweiligen Kandidaten ist. Daher halte ich persönlich ein halbes Jahr, um einen Kandidaten zu finden und um einen entsprechenden Wahlkampf zu führen, für äußerst kurz. Schließlich müssen sich im Falle einer Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr alle potentiellen Kandidaten weitgehend die gleichen Fragen stellen, wie Bürgermeister Thaler jetzt. Nur mit dem Unterschied, dass diese nicht so viel Vorlauf haben wie der aktuelle Amtsinhaber.
    Wenn Sie mir hier persönliches Interesse unterstellen wollen, dann kann ich dies nur zur Kenntnis nehmen und den Vorwurf entsprechend an Sie zurückgeben. Denn von „gut Ding will Weile haben“ läßt sich entspannt sprechen, wenn einem klar ist, wer für die eigene Gruppierung in die nächste Bürgermeisterwahl zieht.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Christoph Gürtner (Gemeinderat, Freie Wähler Eching)

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