Am Rande: Wo brennt’s?

Jetzt mit dem Feuerwehrhaus in Günzenhausen, da braucht der Thaler schon ganz schön lang. Also was heißt „lang“, das ist schnell so dahingeschrieben. Fast so lang wie damals der Riemensberger, oder nein, so lang jetzt doch auch wieder nicht. Die Feuerwehr, die wird jetzt dann bald ihr 20jähriges Jubiläum feiern, ein Feuerwehrhaus nicht zu haben. Und dabei heißt’s doch immer, bei der Feuerwehr brennt’s, haha.

Weißt, man muss sich da ja fast denken dabei – und da muss ich jetzt gleich unbedingt vorausschicken, dass es wirklich nur so Gedanken sind. Also nicht, dass Du meinst, mir hätt da einer aus dem Gemeinderat was geflüstert. Das tun die nicht, mit mir redet da keiner. Außer manchmal der… aber das sag ich jetzt nicht. Der hat aber auch gar nichts mit dem Feuerwehrhaus Günzenhausen zu tun.

Jedenfalls, wenn man sich das so überlegt, und wirklich nur so denkt, nichts weiß; dann meint man schon irgendwie, so richtig eilig hat’s der Gemeinderat da nicht mit dem Feuerwehrhaus. Als würden die das gar nicht wollen, kommt einem das doch schon fast vor, also mir zumindest, ich weiß ja jetzt nicht, wie Du das siehst, wenn Du die Berichte immer so liest.

Der beste Witz in diesen 20 Jahren Feuerwehrvorbereitung war ja, wie sie den Bedarfsplan machen haben lassen. Da war die Frage, ob das Feuerwehrhaus zwei oder drei Stellplätze für Feuerwehrautos braucht. Und der Bedarfsplan sagt dann, also, ich verkürz das jetzt etwas, weil das war ja auch wieder eine lange Geschichte und ein langer Plan. Was der gekostet hat, da müssen die ja viel reinschreiben, was glaubst denn Du.

So sinngemäß steht da jetzt in dem Plan auf die Frage, ob es zwei oder drei Plätze braucht, dass einer auch reichen würde. Also nicht, dass Du jetzt meinst, die tun nix! Was die leisten, ist schon enorm, ist ja klar, die ganze Ausbildung und die Lehrgänge und die Übungen und ab und zu brennt’s ja auch mal, da sag mir keiner was gegen die Feuerwehr, da werd ich grantig.

Aber so ein Bedarfsplan, da wirst jetzt noch nie reingeschaut haben, aber das macht auch nix, bei so dicken Analysen muss man nur immer die Zusammenfassung lesen. Aber da braucht jetzt niemand Angst haben, weil in so einem Plan, da geht’s strikt nach der Vernunft, und das ist zum Glück in einem Gemeinderat ganz anders. So weit käm’s noch! So eine Feuerwehr, die ist auch Tradition und soziales Gefüge wie auch Wählerstimmen. Ich mein, in einer bayerischen Gemeinde kannst schon lange gegen den Pfarrer regieren und an ein paar Stellen sogar auch schon gegen die CSU – aber gegen die Feuerwehr…? Heiße Sache!

Für das Soziale, da hat’s jetzt in Günzenhausen sonst noch die Schützen und die Burschen, aber die brauchen halt alle kein neues Stüberl für drei Millionen. Und da könnt man halt so denken, wenn Du das jetzt so anschaust, wie sich das zieht mit dem neuen Feuerwehrhaus, wie ich das gescherzt hab mit dem 20jährigen Nicht-Jubiläum, dass es in den Köpfen von den Gemeinderäten auch immer so rumgeht mit den drei Millionen und dem Bedarf und der Vernunft. Und wenn das immer so umher treibt im Hirn, blockiert das manchmal vielleicht ein bisserl und es könnt ja zumindest sein, dass deswegen nichts vorwärts geht.

Jetzt musst Dir noch was vorstellen. Stell Dir mal vor – oder nein, wart noch ein bisschen. Da muss ich erst was vorausschicken, weil so oft wirst Du nicht im Gemeinderat sitzen, dass Du Dir ausmalen kannst, was da so. Manche Entscheidungen fallen da nach der Vernunft, manche nach der Tradition oder dem sozialen Gefüge – aber nicht bei der CSU! Die CSU vom Bartl Johnny, die entscheidet alles ausschließlich nach den Kosten. Vielleicht weißt noch, die Gaudi mit den 4000 Euro für das Sportfest, wo die CSU.

Und jetzt stell Dir mal vor, der Günzenhausener Feuerwehrkommandant wär ein Grüner… nein, das ist jetzt auch wieder ein Schmarrn. Das kann sich ja keiner vorstellen. Also zumindest irgendein Nicht-CSUler, das geht vielleicht grad noch, sogar in Günzenhausen. Was meinst denn Du, was da mit dem Bartl los wär, wenn die Feuerwehr drei Millionen für ein neues Häuserl wollen tät! Rumpelstilzchen nichts dagegen. Drei Millionen, das sind ja soundsoviele Sportfestzuschüsse, also bloß so vergleichbar.

Jetzt ist aber in der CSU auch der Feuerwehrvorstand, der Wallner. Also jetzt stellt’s dem Bartl bei drei Millionen schon alle Schnauzbarthaare einzeln auf, mehr so inwendig halt nur, nicht dass man das sehen würde in der Sitzung, und dem Wallner kann das Haus gar nicht groß genug sein. Und jetzt Tradition und soziales Gefüge und Wählerstimmen, da ist’s dann schon gut, wenn der Architekt schuld ist.

Und jetzt sind wir fast zwanzig Jahre dran und bis zum nächsten Jahr haben wir dann vielleicht schon einen neuen Architekten. Wenn sich da überhaupt noch wer bewirbt, weil die können auch alle online lesen. Das ist jetzt der Nachteil von der echinger-zeitung.de, so gesehen.

 

2 Lesermails

  1. Alle Texte auf der echinger-zeitung.de sind, wie im Titelkopf ausdrücklich gekennzeichnet, von mir, Klaus Bachhuber. Öffentlicher geht’s nicht.

    In dem Text ist mehrmals erwähnt, dass es zu den Gedanken keine Quelle gibt, sondern dass es reine Gedankenspiele sind.

    Der Text schlußendlich ist absolut kein Bericht, was am Schreibstil und der Einordnung in der Kolumne „Am Rande“ überdeutlich erkennbar sein sollte. Sachliche Berichte über die Genese des Günzenhausener Feuerwehrhauses verfasse ich auch seit Jahren.

    Ausnehmend erstaunt bin ich aber vor allem, dass die Feuerwehr Günzenhausen in ihrem verbissenen Rundumschlag sich so offenkundig zufrieden zeigt, wie der Gemeinderat mit dem Projekt „neues Feuerwehrhaus“ umgeht. Jede Spitze von mir gegen die Verschleppung des Themas – und damit eine Unterstützung der Förderung der Feuerwehr! – wird als Attacke auf die Feuerwehr abgetan. Aber gut; wenn die Feuerwehr die Behandlung ihres Anliegens im Gemeinderat so gut aufgehoben fühlt, dann werde ich keinesfalls mehr die lange Dauer und die permanenten Kehrtwendungen im Rathaus kritisieren!

    Klaus Bachhuber

  2. Eines vorab: Die Schreibart und Grammatik dieses Kommentars lehnen an o. a. Artikel an. Offensichtlich möchte der Verfasser – warum auch immer – ungenannt bleiben.
    Zunächst wollen wir mal festhalten, dass wir in Günzenhausen ein in Eigenleistung erstelltes Feuerwehrhaus haben tun. Das sollte dem Verfasser bei einer gründlichen Nachforschung nicht entgangen sein. Damit können wir das Jubiläum „20 Jahre ein Feuerwehrhaus nicht zu haben“ leider nicht feiern. Die Aussage hierzu „Und dabei heißt’s doch immer, bei der Feuerwehr brennt’s, haha“ finden wir in diesem Zusammenhang mehr als geschmacklos.
    Das mit der geheimen Quelle, die keiner vom Gemeinderat ist, weil die das ja gar nicht dürfen, nur so gedanklich gedacht, versteht sich, ist auch so ganz komisch. Da weiß der Aussage nach jemand was, was er vielleicht gar nicht wissen dürfte, sagt aber nicht, wer denn da aus dem Nähkästchen plaudert, obwohl der mit dem Feuerwehrhaus gar nichts am Hut haben tut. Da kann sich jetzt jeder dazu denken was er mag, besonders was die Wahrheitstreue und Zuverlässigkeit dieser ominösen „Quelle“ betrifft.
    Wenn der Dichter von dem Bericht den Feuerwehrbedarfsplan mal genau gelesen haben würde und er die Verkürzungen richtig gesetzt hätte, wäre er draufgekommen, dass da ja was von einem Feuerwehrauto und einem Mannschaftsauto und einem Anhänger steht. Aber die Deutung von so einem langen Bericht, wo ja sogar in der Zusammenfassung soviel drinstehen tut, ist auch nicht jedermanns Sache.
    Die sinngemäße Aussage „die brauchen halt ein Stüberl für drei Millionen“ ist nach unserer Ansicht eine bodenlose Unverschämtheit und eine Beleidigung nicht nur für unsere, sondern für alle ehrenamtliche Feuerwehrleute. Es ist angebracht und auch nötig, sich nach Einsätzen mal hinzusetzen und das Erlebte auszureden und aufzuarbeiten. Das sollten auch Aussenstehende, die sich für diesen Dienst nicht zur Verfügung stellen, verstehen.
    Wie schon gesagt, das mit dem genauen Informieren und Lesen und Nachfragen, das kann halt nicht jeder so gut. Weil sonst wäre man ja draufgekommen, dass der Feuerwehrkommandant gar kein Grüner und auch gar kein CSUler nicht ist, so was soll’s ja auch geben. Aber wie gesagt….
    Und dass dem Wallner das Haus gar nicht groß genug sein kann, ist auch wieder so eine Sache. Der Berichteschreiber soll doch nochmal seinen Geheimagenten bei der Hand nehmen und ihn nochmal fragen, wo denn das eigentlich herkommt mit dem ach so großen Haus. Der müsste ihm dann normalerweise sagen, dass das ja alles mal in einer Deutschen Industrie Norm (DIN) hineingeschrieben worden ist und der Gemeinderat gesagt hat, dass das so ja schon in Ordnung gehen tut. Sonst würde es ja auch überhaupt gar keine Zuschüsse dafür geben. Jetzt weiß man ja, auch wenn du jetzt nicht so oft im Gemeinderat sitzt, dass da ja auch sogar nicht nur CSUler sitzen, sondern auch andere und sogar die haben gesagt, dass das so schon richtig ist. Da kann jetzt der arme Architekt so wirklich aber schon gar nichts dafür.
    Der Nachteil der echinger-zeitung.de ist, so gesehen, nicht, dass man sie online lesen kann, sondern dass sie, also nur mal so innen drin gedacht, schon so ein bisserl eine ganz eigene Sicht auf die Dinge und Zusammenhänge hat, die man, also trotz nachdenken, nicht immer verstehen muss.

    FF Günzenhausen

Schreibe einen Kommentar zu Johann Hechenberger Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert