Weniger Gold, weniger Rouge

1966 entwarf Heimatforscher Georg Kollmannsberger im Dialog mit der Staatlichen Archivbehörde ein Wappen für die aufstrebende Gemeinde. Unter mehreren Motiven, die Kollmannsberger angeregt hatte, entschied sich die Behörde für eine Zusammenstellung mit dem Mohren als Wappensymbol des Hochstifts Freising, dem Andreaskreuz als Bezug auf die Echinger Pfarrei und zwei stilisierten Heideblüten als Verweis auf den originären Landschaftsraum.

Jetzt soll das Mohrenwappen nach einer Überarbeitung 2004 ein erneutes Facelifting bekommen (Entwurf im Bild oben) und mit einem Logo flankiert werden. Unter anderem wird die definierte Goldfarbe im Hintergrund ersetzt durch ein gängigeres Farbmuster; die aktuelle Goldfarbe sei im Ausdruck „extrem teuer“, so Thaler.

Leon Eckert regte an, bei der Überarbeitung die extra noch aufgeblasenen Lippen des Mohren im Gegenteil zu reduzieren. Damit werde „ein koloniales Stereotyp reproduziert“, rügte er, als Gemeinde möge man „schon darauf achten, nicht in jedes Fettnäpfchen zu treten“.

Der Mohr im Wappen sei ohnehin weitgehend beliebig, erinnerte er, da für Eching nur marginale Beziehungen zum Hochstift hergeleitet werden könnten. Er würde daher „eher überlegen, ob wir das Wappen ändern statt des Logos“.

(Einige Gedanken hierzu)

Ein Lesermail

  1. Das Echinger Wappen ist ja noch gar nicht so alt. Nun steht eine Überarbeitung des Wappens an. Die Gemeinde Eching wurde schon im 8ten Jahrhundert erwähnt. Die Gegend selbst wurde schon sehr viel früher besiedelt, was durch Grabungen und die entprechenden Fundstücke dokumentiert werden kann.
    Mein Vorschlag zur Änderung des Wappens: Statt dem Mohren und dem teuren Gold ein schönes Fundstück aus der Frühzeit Echings. Das Andreaskreuz kann durch eine kleine Änderung zu zwei Schaufeln abgeändert werden.
    Das Ergebnis: kein Mohrenkopf = kein Rassismus, kein Gold = billiger in der Herstellung, abgeändertes Andreaskreuz = keine christlichen Symbole.

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