Tennis plus Gymnastik

Die Tennishalle wird als reine Tennishalle wieder aufgebaut, nicht als Mehrzweckhalle. Als zusätzliche Sportkapazität angebaut wird aber eine Gymnastikhalle mit zehn auf zehn Metern Grundfläche.

Mit diesen letzten Entscheidungen hat der Bauausschuss des Gemeinderats den Ersatzbau für das 2018 abgebrannte Gebäude auf den Weg gebracht. Erwartet werden Kosten von knapp 4,2 Millionen Euro, wobei etwa 3,8 Millionen Euro von der Brandversicherung kommen.

Die Gymnastikhalle, die auf etwa 200 000 Euro taxiert ist, wird entgegen der ersten Ideen nicht als Erdgeschoss unter den drei Wohnungen entstehen. Vielmehr wird der Wohnungstrakt leicht nach Süden verrutscht und die Gymnastikhalle zwischen Tennishalle und Wohnungen eingepasst.

Der große Charme dieser Lösung liegt nach Darstellung von Architekt Nepomuk Wagner vom Dietersheimer „Büro 4“ in den Synergieeffekten, die sich mit den gemeinsam nutzbaren Sanitäranlagen der Tennishalle erzielen ließen. Auch die komplette Versorgung von Strom bis Heizung sei schon vorhanden und schließlich hat die neue Halle durch die Einpassung nur eine Außenwand. Diese Effekte in Summe ermöglichten die konkurrenzlos günstige Herstellung.

Die Tennishalle wird in Holzständerbauweise nun mit zwei Tragestützen konstruiert anstatt wie zunächst vorgesehen mit drei. Die Konstruktion komme so mit einfacheren Fertigbauteilen aus, was wiederum die Kosten reduziere. Auf Netzhöhe zwischen den Tennisfeldern situiert, seien die Stützen für den Spielbetrieb völlig unschädlich.

Eine frei tragende Halle, in der dann auch auf eine komplette Hallenfläche andere Sportarten oder Veranstaltungen durchgeführt werden könnten, käme in der Konstruktion gerade mal rund 250.000 Euro teurer. Allerdings rechnete Wagner vor, dass der Verzicht auf Stützen noch keine Mehrzweckhalle mache. Für die Option anderer Hallensportarten müsse ein komplett anderer Boden verlegt und eine andere Raumtemperatur erreicht werden als für eine reine Tennishalle.

„Das würde dann ein anderer Hallentyp“, bilanzierte er, was auch ohne Detailberechnung Kosten in einer anderen Dimension nahelegte. „Dann macht das leider keinen Sinn“, zog Christoph Gürtner für die FW den Vorschlag einer Mehrzweckhalle zurück, der von der Gruppierung bislang durch alle Planungsüberlegungen eingebracht worden war.

Das Satteldach der Tennishalle soll komplett mit Photovoltaikmodulen bestückt werden, das Flachdach der Gymnastikhalle wird begrünt. Mit dem Wohngebäude entstehen auf drei Etagen gut 230 Quadratmeter Wohnfläche, etwas mehr als im abgebrannten Wohntrakt, der seinerzeit in das Hallengebäude integriert war. Jede Etage bietet eine 77 Quadratmeter große Wohnung, die bei Bedarf auch in zwei kleinere Appartements geteilt werden könnte.

Ein Lesermail

  1. In Namen der Abteilung Turnen & Fitness und damit einem der zukünftigen Hauptnutzer (vermutlich) der Gymnastikhalle möchte ich mich für diese im Bauausschuss einstimmig (!) getroffene Entscheidung bedanken.
    Die von Herrn Eckert angeregte Erstellung (bzw. Fortschreibung) eines Sportstätten-Entwicklungsplans für Eching würden wir sehr begrüßen und unterstützen.

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