Nachrichten aus dem Austragshäusl
Schaut man sich die Grundrisse bayerischer Bauernhöfe an, so findet man dort, über den zentralen Hof und räumlich wohl abgetrennt, die segensreiche Einrichtung des Austragshäusls. In diesem wird traditionell der Altbauer mit seiner Gemahlin nach Übergabe des Hofs untergebracht und dort vom Bauern und dessen Familie bis zum Ableben versorgt.
Der Grund für dieses Verfahren liegt darin begründet, den Bauern in seinem Wirtschaften und seinen Entscheidungen nicht zu stören, sowie eventuell aufkommende Konflikte zwischen Jung- und Altbäuerin hinsichtlich Kochkünsten und Kindererziehung präventiv zu vermeiden. Gleichwohl kann sich der Jungbauer den Rat des erfahrenen Altbauern jederzeit abholen – es bedarf nur eines Gangs über den Hof – wenn er es denn täte.
In der gestrigen Ausgabe der SZ war abermals ein Leserbrief von Herrn Prof. Dr. rer. soc. habil. Schefold, dem Lordsiegelbewahrer des deutschen Qualitätsjournalismus abgedruckt. Darin beschwert er sich bitterlich über die vagen Aussagen in einem jüngst erschienenen Artikel zum Schweigen des Echinger Bürgermeisters. Ähnliche Aussagen kommen per Leserbrief vom dem uns unbekannten Günter Hahn, welcher sich um die Qualität der Echinger Zeitung sorgt.
Bei Herrn Schefold ist die Motivation für die Kritik leicht zu ergründen, findet er sich doch als einer der „Altbauern“ auf der SPD-Homepage. Auch war er ja bereits, wie auch das Ehepaar Lösch, welches sich vehement für Bürgerechte einsetzt, sofern die Bürger SPD-Mitglieder sind, einer der Mitunterzeichner des „Mäßigungsaufrufs“ der Thaler-Unterstützer.
Da Herr Schefold die vagen Angaben des SZ-Artikelschreibers kritisiert, wollen wir ihn doch gerne etwas weniger vage informieren. Bei den angefragten Grundstücken handelt es sich um Dietersheimer Flurstücknummern, welche mit 297./.. beginnen und auf denen kein Baurecht besteht. Dies wurde anderen Bürgern und gleichfalls Interessenten an diesen Grundstücken von Herrn Thaler auch so erklärt.
Gleichwohl erkundigt sich Herr Thaler offenbar bei den Besitzern, ob er diese privat erwerben könne, und führt als Grund sein Interesse an Bauland an. Das erscheint nur dem völlig Unbedarften rätselhaft, da eine Umwidmung mit Hilfe des etwas schläfrigen Echinger Gemeinderats, vor Aufkommen der zahlreichen Skandale, auch keineswegs ausgeschlossen gewesen wäre. Notfalls hätte man dazu ja ein „Klausurwochenende“ einfügen können.
„Altbauern“ und insbesondere Ehrenbürger hätten unserer Meinung nach die durchaus ehrenvolle Aufgabe, dem Kapitän klar zu sagen, dass er jetzt doch bitte von Bord gehen solle, um das sich in größter Seenot befindliche Gemeindeschiffchen evtl. noch zu retten. Aber Parteigefolgschaft, Nibelungentreue, Feigheit vor dem Eingestehen irriger Einschätzungen und falsch verstandene Solidarität scheinen wichtiger zu sein.
Was die Qualität der Echinger Zeitung angeht, so sind wir sehr erfreut, dass es nicht nur die „Yellow Press“ im Stile der „Hofberichterstattung“ von Herrn Bastian Amann im Freisinger Merkur gibt.
„Die Partei, die Partei, die hat immer recht, und Genossen, es bleibe dabei…“
Annette und Dr. Andreas Erb
Sehr geehrtes Ehepaar Erb,
bei Ihrem Hinweis auf das Ehepaar Lösch muss ich Sie (leider) korrigieren: Unser (Noch-)Bürgermeister Sebastian Thaler ist kein Parteimitglied bei der SPD (auch wenn er auf der Homepage der Echinger SPD nach wie vor beworben wird: https://www.spd-eching.de/).
MfG
Guido Langenstück