Lesermail zum Artikel „Reiß kandidiert als Stellvertreter“

Sehr geehrter Herr Bauer,

da haben Sie zweifellos recht: Von der Außenbande aus meckern, ist leichter, als Verantwortung zu übernehmen.

Da Sie bekanntlich den Freien Wählern angehören und bereits Ambitionen auf ein Gemeinderatsmandat erkennen ließen (zur Erinnerung: https://echinger-zeitung.de/2019/12/01/fw-will-sechsten-sitz-dazugewinnen), frage ich Sie, warum nicht auch Sie für den vakanten Posten des 2. oder 3. Bürgermeisters kandidieren.

Übrigens: Ich bin Parteimitglied bei B.90/Die Grünen und hatte bei der letzten Kommunalwahl, wie Sie, für ein Gemeinderatsmandat kandidiert (auf dem „aussichtsreichen“ Listenplatz 17). Allerdings würde ich in meiner Partei auf lokaler Ebene kaum Unterstützung für eine eventuelle Bgm.-Kandidatur bekommen, weil ich mich mit den Echinger Grünen überworfen habe.

Grund: M. E. leichtfertiger Umgang mit Steuergeldern in Zusammenhang mit Thalers Rauferei-Geschichte (es waren ja nur schlappe 72.400 €, die die Gemeinde – u. A. mit Zustimmung der kompletten Grünen-GR-Fraktion – für Thalers von ihm privat verursachte Sachbeschädigung eines PKWs und daraus folgende Anwalts- und Gerichtskosten bezahlt hat). Lt. Medienberichten versuchte Leon Eckert (noch 3. Bgm.) zwar, den Schaden zu begrenzen, indem er Regressansprüche prüfen ließ, allerdings hat bekanntlich auch er bei mehreren Abstimmungen im Gemeinderat stets „pro Kostenübernahme“ votiert.

Ich hatte im Chatkanal des Grünen-OVs vor einer leichtfertigen Kostenübernahme gewarnt (auf Grundlage des Landshuter Gerichtsurteils) und dort kritische Fragen gestellt. Leider ohne Erfolg.

Mein bitteres Fazit: Nicht nur bei der SPD, sondern auch bei B.90/Die Grünen hat Sebastian Thaler es (leider) geschafft, als Spaltpilz zu wirken.

Ob ich Herrn Reiß zutraue, das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters zum Wohle der Gemeinde zu bekleiden, bleibt mein Geheimnis. Nur soviel: Auch Axel Reiß ist auf den Persilschein der Anwaltskanzlei S/H/V, den Thaler den Gemeinderatsmitgliedern als Entscheidungsgrundlage „pro/kontra Kostenübernahme“ untergeschoben hatte, reingefallen (obwohl sicherlich jede(r) im GR wusste, dass diesbezüglich ein Gerichtsurteil zu erwarten ist; Georg Bartl (CSU-Fraktionsvorsitzender) hatte bekanntlich mehrfach gewarnt).

Mit freundlichen Grüßen
Guido Langenstück

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