Sechs Straßen sind in Eching nach Frauen benannt – und 38 nach Männern. Seit einem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats Anfang 2020 sollte dieses Verhältnis mittelfristig mal etwas angeglichen werden. Aber immer ist irgendwas…
Die jüngste Benennung geschah zur Würdigung des verstorbenen Alt-Bürgermeisters Joachim Enßlin, der nun mal ein Mann war; und jetzt möchte die Günzenhausener Feuerwehr die Straße zu ihrem neuen Feuerwehrhaus nach dem Schutzpatron der Feuerwehr benennen, der halt wieder ein männlicher Heiliger ist: Der Heilige Florian.
In diesem Fall sei aber „aus dem christlich-kulturellen Erbe eindeutig ersichtlich, dass die Straße beim neuen Feuerwehrgerätehaus nach dem Namen des Schutzpatrons der Feuerwehr benannt werden sollte“, argumentiert die CSU in ihrem Antrag; in der CSU-Fraktion sitzen sowohl der Kommandant der Feuerwehr als auch der Vorsitzende des Feuerwehrvereins.
Zudem würden sowohl Feuerwehrmänner als aus Feuerwehrfrauen landläufig als „Floriansjünger“ bezeichnet, woraus die CSU folgert, dass „der zukünftige Straßenname für beide Geschlechter als neutral empfunden werden kann“. Die Feuerwehr Günzenhausen hat gerade eben ihr erstes weibliches Mitglied aufgenommen.
Die Grünen monierten, dass ein Grundsatzbeschluss irgendwann schon auch mal respektiert werden sollte. Der Gemeinderat vertagte sich.
Wie lautet der Grundsatzbeschluss denn genau? Ich meine mich zu erinnern, dass damals als Kompromiss festgelegt wurde, „sollen nach Möglichkeit Frauennamen“ oder so ähnlich. Nicht „müssen um jeden Preis“.
Und das finde ich auch absolut korrekt. Ich fand den Einwand von GR Gürtner, der das in meiner Erinnerung etwas ins Lächerliche zog, eher super unpassend und typisch männlich.
Wie dem auch sei, ich kann Herrn Langenstück absolut zustimmen: Schilda lässt grüßen.
„Meinen“ Echinger Grünen kann ich nur zurufen: Schilda lässt grüßen!
Guido Langenstück
Parteimitglied bei B.90/Die Grünen