Lesermail zum Artikel „Auch vergünstigt ist Bauen schwer“

Wieder einmal ein voller Erfolg unserer aufstrebenden Gemeinde Eching!

Es wurden 20 bis 30 Jahre benötigt, um diese Baugebiete zur Baureife zu bringen, und dann kommt man mit der Vermarktung in eine solche Phase hinein. Die Bewerberinnen und Bewerber des Einheimischenmodells können einem leid tun.

Bedanken können diese sich bei unserer flotten Gemeinde. Brauchen andere Kommunen häufig nur wenige Jahre für die Umsetzung eines Baugebiets, lässt man sich in Eching doch sehr lange Zeit, es soll ja alles wohl überlegt sein. Anzumerken ist, dass seit dem Amtsantritt unserer Bürgermeisters die Prozesse auch nicht beschleunigt wurden. Sie wurden sogar eher verzögert.

So schafft man bezahlbaren Wohnraum – eines seiner Hauptwahlkampfversprechen. Den Freien Wählern kann man hier, wie bereits im Forum erläutert, nicht die Schuld zu schieben.

Die Annahme, dass Erbpacht die einzige mögliche Variante für bezahlbares Wohnen ist, ist falsch. Es gilt nämlich zu bedenken, dass durch das völlig neue Zinsumfeld, in welchem wir uns befinden, der Erbpachtzins der Gemeinde nicht mehr aktuell ist. Er müsste an die aktuellen Marktbedingungen angepasst werden, um keine unverhältnismäßig hohe Subventionierung zu erteilen. Dies sollte im Gemeinderat mal besprochen werden.

Rechnet man neben gegebenenfalls höheren monatlichen Erbpachtzahlungen, Inflation und gestiegenen Lebenshaltungskosten die utopischen Baupreise ein, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass auch Erbpacht nicht mehr finanzierbar ist. Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser werden für die Kriterien im Echinger Modell nicht mehr finanzierbar sein. Von diesem Gedanken muss man sich verabschieden.

Nichtdestotrotz ist diese Diskussion bei dem Bearbeitungs- und Realsierungstempo von Baugebieten in unserer Gemeinde hinfällig. Wenn wir über zukünftige Baugebiete sprechen, sprechen wir von Wohnraum, der uns vielleicht einmal in 20 bis 30 Jahren zur Verfügung steht. Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware und wird Mangelware bleiben. Initiativen, hieran etwas ändern zu wollen, sind bei keiner der Parteien erkennbar. Die bittere Realität für unsere Bürgerinnen und Bürger und alle, die hier gerne wohnen wollen würden.

Markus Timmermann

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