Seit Pandemiebeginn fährt die Gemeinde in ihrer Haushaltsplanung nun eine vorsichtige, aber unbeeindruckte Strategie – und bis jetzt ist es noch immer gutgegangen. Auch 2023 wickelt der Etat mit einem Volumen von 57,1 Millionen Euro alle wesentlichen Ausgabenwünsche ohne größere Schwierigkeiten ab.
Der Ausblick ist in unsicheren Zeiten allerdings schwierig, ob die Steuereinnahmen so bleiben werden. Die Jahre der mittelfristigen Finanzplanung weisen bislang noch große Deckungslücken auf und das unter der Annahme unverminderter Steuereinnahmen.
Der Verwaltungshaushalt umfasst rund 44,5 Millionen Euro, wobei den Löwenanteil hier die Personalkosten mit 11,7 Millionen Euro ausmachen. Außerdem muss Eching heuer wegen der hohen Einnahmen 2021 den Rekordwert von 13,3 Millionen Euro Kreisumlage ans Landratsamt überweisen.
Nach Jahren der extrem vorsichtigen Steuerkalkulationen plant der Etat für 2023 mit einer satten Summe von 13,5 Million Euro an Gewerbesteuer-Einnahmen. Schon jetzt sind in der Kämmerei dermaßen üppige Vorauszahlungen eingetrudelt, dass die Summe verantwortbar scheint. Heuer hatte Eching mit 11,5 Millionen Einnahmen aus der Gewerbesteuer gerechnet.
Unter den Investitionen blähen weiterhin die Abwicklungen von Grundstücksverkäufen, Erschließungszahlungen und -eingängen in den Neubaugebieten das Finanzwerk auf 12,6 Millionen Euro, großteils aber als durchlaufende Posten.
Real ist momentan der Bau des neuen Günzenhausener Feuerwehrhauses die größte Investition. 2023 stehen dafür 1,4 Millionen Euro im Etat, in Summe bis 2025 sind es rund fünf Millionen Euro. Für ein neues Feuerwehrfahrzeug gibt die Gemeinde 450.000 Euro aus, für den Fuhrpark des Bauhofs 400.000 Euro.
Nächste Bauprojekte werden dann ein eigener Block mit Gemeindewohnungen östlich der Böhmerwaldstraße sein (2023: 900.000 Euro, gesamt 5,7 Millionen) und eine neue Kindertagesstätte im Baugebiet Eching-West.
Für die KiTa steht 2023 eine knappe Million Euro im Etat (Summe 8,4 Millionen). Über der KiTa sollen Wohnungen entstehen. Hier erwartet das Rathaus Kosten von 5,5 Millionen Euro, zu denen der Staat aber 2,2 Millionen Förderung beisteuern wird. In Summe ist das gesamte Bauprojekt KiTa plus Wohnungen abzüglich der Förderungen auf 11,8 Millionen Euro geschätzt.
Eine neue Kindertagesstätte steht auch in Dietersheim an. Mutmaßlich wird die durch einen Umbau des alten Kindergartens geschaffen; Finanzmittel sind ab 2024 im Etat, die Baumaßnahme soll nach derzeitiger Planung 2026 umgesetzt werden.
Nicht im Etat bis 2026 vorgesehen ist der Bau eines Gemeindesaales in Günzenhausen. Für das Rathaus sind noch zu viele Unwägbarkeiten vorgeschaltet, ob das Projekt überhaupt realisiert werden kann, so dass eine Finanzierung noch nicht als seriös angesehen wird.
Derzeit hat die Gemeinde 7,3 Millionen Euro an Rücklagen angespart. Das Ergebnis 2022, wahrscheinlich ein satter Überschuss, ist noch nicht eingerechnet. Etwa vier Millionen Euro sollen davon 2023 verbraqucht werden. Die Verschuldung soll bei planmäßiger Tilgung zum Jahresende auf 4,3 Millionen Euro zurückgefahren sein.
Bei der Vorberatung im Finanzausschuss des Gemeinderats wurde der Entwurf dem Gemeinderat mit 8:1 Stimmen empfohlen.