Lesermail zum Artikel „Eklat statt Friede, Freude“

Werter Herr Bürgermeister Thaler,

Sie irren sich gewaltig: Es sind keine „politischen Neider“ im Gemeinderat, die Ihnen „in wollüstiger Niedertracht schaden wollen“, sondern das ist die ganz normale Reaktion von Menschen, die begriffen haben, dass sie von Ihnen mehrfach (!) hinters Licht geführt wurden.

Zur Erinnerung die einzelnen Vorfälle:
1.) Raufereigeschichte
Sie waren derjenige, der am 01.08.2018 meinte, quasi als Hilfssheriff einen Autofahrer nahe des Echinger Sees maßregeln zu dürfen. Dabei haben Sie lt. Gerichtsurteil vom 24.07.20 (Landgericht Landshut, AZ: 44 O 983/19) mindestens grob fahrlässig (!) und als Privatperson (!) gehandelt und einen Sachschaden von 4.310,41 € mit Ihrem Mountainbike am SUV des beteiligten Autofahrers verursacht.

Aber anstatt die Folgen Ihres Ausrasters (mit anschließendem großem theatralischem Auftritt) aus eigener Tasche zu bezahlen (jeder kann mal Unsinn machen, muss dafür aber selber geradestehen), haben Sie sich von der Anwaltskanzlei einen Persilschein ausstellen lassen, dass Sie das Recht gehabt hätten, als Bürgermeister ordnend in den Straßenverkehr einzugreifen (was lt. Gerichtsurteil aber nicht stimmt).

Mit diesem Persilschein ist es Ihnen leider gelungen, die Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder dazu zu bringen, die durch Sie verursachten Kosten durch die Gemeinde zu übernehmen (ziemlich naiv von dieser Mehrheit). Da die von der Gemeinde beauftragte Anwaltskanzlei kein Billigheimer ist, liefen lt. SZ-Bericht vom 23.12.21 (Überschrift: „Ganz schön teuer“) Kosten in Höhe von ca. 72.400 € auf (was für ein Wahnsinn!).

Frage, Herr Thaler: Warum haben Sie, nachdem Sie das Landshuter Urteil akzeptiert haben, nicht umgehend unaufgefordert die bis dahin von der Gemeinde für Sie übernommenen Kosten an diese zurückerstattet? Haben Sie wenigstens versucht, die den Gemeiderat schlecht beratende Anwaltskanzlei in Regress zu nehmen? (Diesen Job macht jetzt Ihr Bgm.-Stellvertreter Leon Eckert.)

Kleine Randbemerkung: Sie hatten im Echinger Forum einen „Zeugenaufruf“ platziert mit der Behauptung, Sie wären vom beteiligten Autofahrer (aus Scheyern) niedergeschlagen worden und hätten eine Gehirnerschütterung erlitten (6 Tage nach dem Vorfall waren Sie zur Diagnose beim Arzt). Seltsam: Am 02.08.18 wurde die „Brass Wiesn“ eröffnet und da haben Sie, in bayerischer Mannstracht, das 1. Fass Bier putzmunter angestochen (es gibt Bilder davon im Internet). Somit scheinen Sie ein medizinisches Wunder zu sein.

2.) Schwager-Aufträge
Bekanntlich erhielt Ihr Schwager Frederic Glaser („Glaser Gallery“ in Kümmersbruck (Oberpfalz)) mehrere Gemeindeaufträge für von ihm angefertigte Kunstwerke (Auftragswert: mehrere Tausend Euro). Dies geschah aber nicht mit Wissen und Zustimmung des Gemeinderats, sondern freihändig. Und das ist, wie Sie wissen, verboten und somit strafbar (Beschäftigte des öffentlichen Dienstes dürfen Ehepartner und nahe Verwandte durch dienstliche Handlungen per Gesetz grundsätzlich nicht begünstigen).

Sie haben es bekanntlich geschafft, dass ihre damalige Bgm.-Stellvertreterin, Stefanie Malenke, mindestens einen Schwager-Auftrag im Rathaus unterschrieb, während Sie daneben saßen.

Fragen, Herr Thaler:

  • Wusste Frau Malenke bereits zu diesem Zeitpunkt, dass Herr Glaser Ihr Schwager ist? (Falls ja: ganz schön dumm von Frau Malenke.)
  • Warum haben Sie den Auftrag an Ihren Schwager nicht selbst unterschrieben?

Auf die Geschichte „Wohnungskauf zum Schnäppchenpreis“ (zum Nachteil der Gemeinde, insbesondere des ASZs) will ich nicht noch einmal eingehen.

Und dass Sie im Gemeinderat gegen meine Bitte, mich bei Transportaufgaben für ukrainische Kriegsflüchtlinge durch den Echinger Bauhof zu entlasten, mit „Nein“ gestimmt haben, macht Sie auch nicht unbedingt sympathischer und glaubwürdiger (Hauptsache, mit goldener Friedenstaube vor dem Rathaus stehen und die ukrainische Nationalflagge neben dem Rathaus hissen, gell, Herr Thaler?).

Ich hatte Sie, wenn Sie sich noch erinnern können, bei der letzten Bürgerversammlung im Bürgerhaus auf Ihre Ablehnung meines Antrags bei der Bürger-Fragerunde angesprochen und Sie hatten sie damit begründet, dass es versicherungstechnische Probleme geben würde. Welche denn? Ich hatte ja nicht beantragt, dass mir Transportfahrzeuge des Bauhofs überlassen werden sollen, sondern, dass der Bauhof (also auch dessen Beschäftigte) Transportaufgaben (Möbel, Fahrräder etc.) übernimmt (ich hatte ab März 2022 etliche solcher Transporte mit meinem Privatauto (VW Caddy; meistens mit Anhänger) gemacht. Ich habe sogar ca. 15 Kriegsflüchtlinge von der Unterkunft in der Dieselstraße zur Turnhalle der Imma-Mack-Realschule gefahren. Darüber hinaus habe ich einen Ukrainer und ca. 20 Fahrräder von der Realschule zur Flüchtlingsunterkunft in Allershausen (auf meine Kosten) transportiert.

Sie hätten mich ja kontaktieren können, wie ich den Transport-Unterstützungsantrag begreife (machmal soll miteinander anstatt übereinander reden ja zielführend sein). Wenigstens gut, dass mein Antrag mit einer knappen Mehrheit (11:10) vom Gemeinderat befürwortet wurde.

Ich könnte noch mehr Ungereimtheiten bei Ihnen aufzählen, will diese aber hier nicht nochmals öffentlich breittreten.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Guido Langenstück

@ Herbert Hahner (SPD-Fraktionsvorsitzender im GR):
Lieber Herbert,
eine Opferrolle, die Respekt abverlangt, steht Herrn Thaler nicht zu, denn ausschließlich er hat die gereizte Stimmung im Rathaus, ja mittlerweile im ganzen Ort, durch sein eigenes Handeln in der Vergangenheit zu verantworten.
Gruß Guido

Lesermail verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert