Zieht dem Florian die Lendenhosen aus…

Die Adresse des neuen Günzenhausener Feuerwehrhauses wird nun doch St.-Florian-Straße lauten. Im zweiten Anlauf hat der Gemeinderat den Vorschlag aus der Günzenhausener Feuerwehr einmütig akzeptiert.

Die Grünen hatten zuvor moniert, dass mit der männlichen Benennung ein weiteres Mal der Grundsatzbeschluss unterlaufen werde, Frauen stärker bei Straßennamen zu berücksichtigen. An Alternativen zum St. Florian war seit der Vertagung aber lediglich der Straßenname „An der Feuerwehr“ in verschiedenen grammatikalischen Varianten aus dem Gemeinderat eingereicht worden.

Das sei ja nun „nicht so richtig kreativ“, bilanzierte Leon Eckert für die Grünen, daher wolle man sich doch dem Wunsch der Feuerwehr anschließen. Der gesamte Gemeinderat solle es sich aber „nochmal hinter die Löffel schreiben“, bei zukünftigen Benennungen auch den eigenen Beschlüssen zu folgen und weibliche Namen zu forcieren.

Feuerwehr-Vorsitzender Bernhard Wallner (CSU) hatte pro St. Florian argumentiert, der sei ja „der Schutzpatron der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner“ und somit „eine neutrale Person eigentlich“.

FW-Sprecher Christoph Gürtner räumte ein, dass der Namenspatron Florian, „wenn man ihm die Lendenshorts runterzieht, wohl ein Mann ist“. Allerdings sehe er in dem Heiligen „ein religiöses Symbol und nicht eine Person“.

Gegen die Stimmen von Lena Haußmann und Esma Gelis beschloss der Gemeinderat mit 23:2 Stimmen die St.-Florian-Straße. Haußmann bedauerte, dass man im Gemeinderat, „immer, wenn wir progressiv sein könnten, doch alles beim Alten lassen und uns vornehmen, es beim nächsten Mal zu machen“. So werde man „in drei Jahren wieder rausgehen und alles wird so sein, wie es war.“

2 Lesermails

  1. Liebe Frau Haußmann,

    das hoffe ich doch sehr, dass Sie in drei Jahren wieder rausgehen. Und zwar aus dem Gemeinderat.

    Ich frage mich, wie man als Parteimitglied von B.90/Die Grünen mit einer Unterschriftenliste durch Dietersheim ziehen kann mit der Intention, das auf Garchinger Flur geplante Windrad zu verhindern.

    Wie soll die Energiewende gelingen, wenn verhindert wird, dass eine Anlage zur regenerativen Stromerzeugung gebaut werden darf? Hauptsache, der Strom kommt aus der Steckdose, gell, Frau Haußmann?

    „Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd´s vom Nachbarn an.“

    Guido Langenstück
    (Parteimitglied von B.90/Die Grünen)

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