Lesermail zum Artikel „Photovoltaik entlang Bahn und Autobahnen“

Sehr geehrter Herr Hiereth,

auch wenn der Verkehr selbst nichts „produziert“ (außer – leider – Emissionen): wie wollen Sie denn Waren produzieren, wenn Sie keine Ausgangsmaterialien haben? Die müssen doch irgendwo herkommen. Und die fertigen Waren müssen entweder zu den Kunden/Nutzern transportiert werden oder die Kunden/Nutzer müssen sie beim Produzenten abholen.

Die Aussage, dass (Luft-)Verkehr kein produktiver Teil der Wirtschaft wäre, ist einfach (entschuldigen Sie die deutliche Ausdrucksweise) Blödsinn. Ohne Verkehr überhaupt gäbe es doch keine Wirtschaft. Manche Waren kann man auch nur sinnvoll per Luftfracht transportieren, da es per Schiff zu lange dauern würde.

Dass die LH derzeit Rekordgewinne einfährt, liegt im Übrigen genau daran, dass die Flugpreise deutlich gestiegen sind, Herr Berthold (das „obwohl“ macht hier keinen Sinn). Die Mengen an SAF, die zur Zeit produziert werden (ca. 0,1 % des Bedarfs) und zu denen sich die Airlines nun für die nächsten Jahre verpflichten, abzunehmen, sind nur ein kleiner Anfang und es bedarf zunächst einmal riesiger Investitionen, die dann über den Preis wieder amortisiert werden müssten, um bis 2050 den gesamten Luftverkehr auf SAF umzustellen. Eine Rückkehr zu 19-€-Flugtickets wird es nicht mehr geben.

Mit besten Grüßen,
Tobias von Wangenheim

Ein Lesermail

  1. Sehr geehrter Herr Wangenheim,

    M. E. macht das Sinn: Denn der Logik von Herrn Hiereth zufolge bedeuten höhere Preise ja niedrigere Nachfrage (ergo: Existenzbedrohung). Zivile Luftfahrt lebt von hingegen von Skaleneffekten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Johannes Berthold

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