Mit großer Verwunderung habe ich wahrgenommen, dass Grundstücke im Echinger Wohnbaumodell übriggeblieben und noch immer nicht vergeben sind (Ironie). Begeben wir uns auf Ursachensuche:
Es wird sich immer leicht gemacht, indem man versucht, den gestiegenen Baukosten und dem Zinsanstieg den schwarzen Peter zuzuschieben. Die Gemeindepolitik sollte hier wesentlich selbstkritischer mit sich selbst sein.
Die einzige Ursache dieses Dilemmas ist, dass es in der Regel Jahrzehnte dauert, bis ein Baugebiet in unserer Gemeinde entwickelt ist. Meine Recherchen haben ergeben, dass dies auch in Dietersheim der Fall war.
Würde ein Baugebiet auch nur annähernd mit einem Tempo entwickelt werden, wie dies in umliegenden Kommunen der Fall ist, würden in dem Gebiet schon längst Einheimische in ihren Häusern wohnen. Durch die jahrelangen Verzögerungen werden nun Familien an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit gedrängt. Man kann nur hoffen, dass dies für die jungen Familien langfristig gut geht.
Wohnraumschaffung gehört nicht gerade zu den Stärken in Eching.
Durch die jetzige Situation kommen nun nicht mehr einheimische Familien zum Zuge, sondern ortsfremde Personen können sich im Rahmen des Echinger Einheimischen-Modells einkaufen. Ist dies nicht paradox? Man kann daraus ableiten, dass dieses Modell nicht mehr funktioniert.
Warum sollte die Gemeinde und damit die Ortsansässigen Auswärtige mit mehreren Hunderttausend Euro oder durch günstige Erbpachtzinsen subventionieren? Dies führt dazu, dass die Schwester unseres Bgm. durch den Gemeindesäckel erheblich subventioniert wird, obwohl diese keine Einheimische ist.
Dann kann die Gemeinde die Grundstücke gleich zu Marktwerten veräußern. Ich hoffe, dass dieser Vorfall den Gemeinderäten zu denken gibt, ob das Echinger Einheimischen-Modell überhaupt noch so heißen darf und ob dessen Ziel überhaupt noch erfüllt wird. Einheimische mit den vorgegebenen Gehalts- und Vermögensobergrenzen können sich ohnehin bei dem Zinsniveau und den Baukosten keine Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser mehr leisten.
Hier muss ein radikales Umdenken zu bezahlbarem Wohnraum her. Dieser wird nun mal nicht durch Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser erreicht.
Hier hat Eching einen weiten Weg vor sich. Wenn die bisher eingeschlagenen Wege fortgeführt werden, wird es in Zukunft keinen neuen Wohnraum geben. Wenn ja, dann nur für Auswärtige, die womöglich noch durch unseren Gemeindesäckel bezuschusst werden.
Markus Timmermann
Sehr geehrter Herr Timmermann,
ich darf Sie zitieren: „…Warum sollte die Gemeinde und damit die Ortsansässigen Auswärtige mit mehreren Hunderttausend Euro oder durch günstige Erbpachtzinsen subventionieren? Dies führt dazu, dass die Schwester unseres Bgm. durch den Gemeindesäckel erheblich subventioniert wird, obwohl diese keine Einheimische ist.…“
Ihre Frage ist durchaus berechtigt. M. E. stellt sich die Kernfrage, ob a) Bgm. Thalers Schwester überhaupt genügend Punkte zur Berechtigung eines vergünstigten Baugrunderwerbs (in Dietersheim) erreichte und b) ob der Vergabeausschuss des Gemeinderats vor der Bewilligung überhaupt wusste, dass die Käuferin des gemeindeeigenen Grundstücks Thalers Schwester ist. Dies ist insofern wichtig, weil davon abhängt, ob Herr Thaler im Gremium überhaupt stimmberechtigt war.
Falls die anderen GR-Mitglieder im Vergabeausschuss über das geschwisterliche Verhältnis von Bgm. Thaler vorher nicht informiert wurden und Herr Thaler sich zudem wg. Befangenheit nicht der Stimme enthielt, ist der vergünstigte Baugrunderwerb seiner Schwester m. E. juristisch anfechtbar.
Das sollte vom Gemeinderat und von der Kommunalaufsicht in Freising jetzt schnellstens geprüft und der Grundstückserwerb ggf. rückabgewickelt werden (lt. SZ-Bericht (vom 25.07.23) fand die notarielle Beurkundung im Beisein von Herrn Thalers Stellvertreter, Axel Reiß, bereits statt).
MfG
Guido Langenstück