Seit Jahrzehnten engagiert sich Klaus Reichel für Demokratie und gegen Rechtsradikalismus. Das Ehrenmitglied der Moosburger SPD hat dazu eine Broschüre veröffentlicht: „75 Jahre auf dem rechten Auge blind“. Am Mittwoch las er daraus im ASZ.
Seine Erfahrungen als Kriegskind, dessen Vater fiel, als der Bub zwei Jahre war, brachten ihn sehr früh dazu, sich dafür einzusetzen, dass so etwas nie mehr passiere. Mit vielen Sachinformationen insbesondere aus seiner Heimatstadt Moosburg zeigte Reichel die Kontinuität rechtsradikalen Denkens auf – von 1933 bis heute.
Reichel war jahrelang Ortsvorsitzender der SPD Moosburg, Stadtrat und ist seit 2018 Ehrenvorsitzender. Seit fast 60 Jahren kämpft er in Moosburg offensiv gegen Neonazis und Rechtsradikale, gegen die NPD, die Republikaner und jetzt die AfD. Gerade die SPD habe aus ihrer historischen Erfahrung im „Dritten Reich“ die „größte Verpflichtung zum Widerstand gegen die Neonazis“, so Reichel.
Er bedauerte, dass man nicht genügend aus der Geschichte gelernt habe, und warb mit einem emotionalen Appell für mehr Einsatz für die Demokratie: „Es reicht nicht, sich nur zur Demokratie zu bekennen, jeder muss auch was dafür tun.“