Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd´s vom Nachbarn an!
Ob die Initiative für eine neue Flüchtlingsunterkunft vom LRA Freising oder von einem privaten Investor ausgeht, ist m. E. unerheblich.
Ich bin seit kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs (völkerrechtswidriger Angriffskrieg durch Russland) im Echinger Helferkreis (sehr) aktiv und erlaube mir daher, bei diesem Thema mitreden zu dürfen:
1.) Es gibt im Gemeindegebiet nicht nur die von Herrn Alf genannte Flüchtlingsunterkunft in Gewerbegebiet Eching/Neufahrn (Oskar-von-Miller-Straße), sondern eine weitere in Dietersheim und eine in Günzenhausen. In letztgenannter Unterkunft sind ausschließlich Ukrainer untergebracht und um die kümmere ich mich seit über 2 Jahren (Behördengänge, Schriftverkehr mit Behörden, Möbel und Fahrräder besorgen, Seelentröster etc.).
2.) Die Mehrzahl der Flüchtlingsunterkünfte in unserem Landkreis sind in Privatbesitz und werden vom LRA Freising angemietet (zuständige Abteilungsleiterin: Frau Schulenberg).
3.) Wo ist das Problem, wenn sich Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber an deutsche Gesetze halten und sich integrieren wollen? Von den Ukrainern weiß ich, dass sie, sobald sie die deutsche Sprache rudimentär beherrschen (dafür gibt´s Integrationskurse (auch in Eching)), nach einer Arbeitsstelle suchen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Somit fallen diese Leute unserem Sozialsystem nicht mehr vollständig zur Last. Übrigens: Die „Drecksarbeit“ in Deutschland machen überwiegend Ausländer.
4.) Integration kann nur gelingen, wenn die Asylanten und Kriegsflüchtinge nicht weit vom Ortskern entfernt „kaserniert“ werden, sondern eine Chance haben, am sozialen Leben im Ort teilnehmen zu können (was bei der großen Unterkunft im Gewerbegebiet Ost schwierig ist).
Diejenigen, die grundsätzlich etwas gegen Asylanten und Kriegsflüchtlinge haben, sollten a) sich Art 16a GG zu Gemüte führen und b) konsequenterweise ihren Kirchenaustritt erklären: Auch Jesus Christus war, als König Herodes alle Knaben in seinem Machtbereich töten lassen wollte (Herodes befürchtete Konkurrenz), mit seinen Eltern Maria und Josef auf der Flucht.
Wir können froh sein, dass wir Deutsche nach Ende des 2. Weltkriegs von Kriegshandlungen verschont blieben (gut, dass Deutschland der Nato angehört (Stichwort: Beistandspakt; siehe Art. 5 Nato-Vertrag)).
Wenn ich die momentane weltpolitische Lage verfolge, bin ich froh, (zufällig) in Deutschland geboren worden zu sein und hier frei und in relativem Wohlstand, verbunden mit einem umfassenden Sozialsystem, leben zu dürfen.
Natürlich können wir nicht alle Kriegsflüchtlinge bei uns aufnehmen (es wäre schön, wenn sich Ungarn, Bulgarien und Rumänien auch ans Dublin-Abkommen halten würden), aber die Menschlichkeit gebietet es, aus Kriegs- und Hungergebieten geflüchteten Menschen zumindest temporär ein halbwegs menschenwürdiges Leben bei uns zu ermöglichen.
Um eines klarzustellen: Asylanten, die sich nicht an unsere Spielregeln halten (z. B. wenn sie Frauen sexuell belästigen, Diebstahl begehen, gewalttätig sind, radikale Weltanschauungen vertreten) gehören m. E. schnellstens konsequent in ihre Heimatländer abgeschoben (ich hoffe inständig, dass es bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nicht nur bei leeren Versprechungen bleibt).
Guido Langenstück