Im Zeichen des Inbus

Exakt vor 50 Jahren, am 17. Oktober 1974, hat an der Ohmstraße die erste Ikea-Filiale in Deutschland eröffnet. Am Jahrestag hat der Konzern sein Jubiläum gefeiert. Für die Kunden gab es den ganzen Jubiläums-Tag über Attraktionen, schwedische Snacks, eine Verlosung exklusiver Jubiläums-Möbel, eine Sleepover-Party, für die Kleinen Puppentheater und Småland-Disko und dazu musikalische und künstlerische Live-Acts mit dem Höhepunkt von „Mando Diao“ im Ikea Eching.

Beim jubiläumsfest vor geladenen Gästen schwärmte Deutschland-Chef Walter Kadnar, Ikea habe es geschafft, dass seine Möbelhäuser „ein Zuhause für Millionen“ geworden seien. Rechnerisch besuche fast jeder Deutsche einmal jährlich ein Ikea-Haus. 1974 waren im „unmöglichen Möbelhaus“, so der damalige Slogan, 13.000 Besucher pro Woche gezählt worden.

Auch Ministerpräsident Markus Söder gab Ikea die Ehre und steuerte – neben vielen schmucken Fotos vor Ikea-Regalen – Ikea-Erlebnisse aus dem Privatleben bei. Ikea sei für ihn stets ein „Rundum-Erlebnis gewesen, das man genossen hat“.

Schwedens Botschafterin Veronika Wand-Danielsson analysierte gar, „die Liebe der Deutschen zu Schweden erklärt sich vor allem durch Ikea“. Das Möbelhaus sei noch weit vor ihrem Haus „der wichtigste Botschafter Schwedens in Deutschland“.

Unter den Gästen war auch Gretl Dippold, 1974 unter den ersten 63 Mitarbeitern des Hauses. Die Echingerin, die heute in Bayreuth lebt, betreute zunächst das Bällebad und durchlief in den folgenden 33 Jahren nahezu alle Abteilungen und Aufgaben bei Ikea, immer in Eching. Zu ihrem Abschied bedankte sich Gründer Ingvar Kamprad persönlich per handschriftlichem Fax.

1983 hatte Ikea Eching erstmals eine Kundenzahl von über einer Million im Jahr erreicht, was die angemietete Halle an der Ohmstraße nicht mehr bewältigte. Der Konzern baute nun selbst, blieb dabei aber Eching treu und zog wenige Meter südwärts an die Heisenberg-Straße.

2000 wurde das Möbelhaus nochmal auf den heutigen Stand erweitert; 2003 erhielt es in Brunnthal ein Pendant im Süden Münchens. 2018 sollte Baubeginn für die nächste große Erweiterung sein – doch die wurde in der Deutschland-Zentrale storniert, weil ein Ikea-Auftritt in München-City Priorität bekam. Der ist mit dem vor wenigen vermeldeten Wochen Kauf der Pasing-Arkaden jetzt eingeleitet.

Damals war Eching als Premieren-Standort ausgewählt worden, weil es nah und verkehrsgünstig zur Großstadt lag und gigantische Parkplätze angelegt werden konnten. Wie das neue Ikea-Feeling in der Landeshauptstadt nun konkret gestaltet wird und was das für das „Mutterhaus“ in Eching bedeutet, das wurde bei der Jubiläumsfeier ausgespart.

Eine kleine Chronologie vor dem Restaurant zeigt die Meilensteine der Entwicklung in Eching, dazu werden ikonische Ikea-Stücke präsentiert. Eine limitierte Jubiläums-Kollektion legt alte Stücke in neuen Farben auf.

Ein Lesermail

  1. Eines muss man Markus Söder lassen: Er ist Weltmeister im Honig-ums-Maul-Schmieren für den gemeinen Bürger.

    Söder hat selber öffentlich gesagt, dass er zwei linke Hände habe und deshalb Jura studiert hat (Söder hat nur das 1. Juristische Staatsexamen und ist somit kein Volljurist) und anschließend in die Politik gegangen ist. Ich habe daher so meine Zweifel, ob Söder jemals ein Billy-Regal von Ikea zusammengeschraubt hat.

    Und ich habe ebenso Zweifel, ob die Mehrheit Söders Flexibilität bei dessen öffentlichen Äußerungen durchschaut hat.

    Konkrete Beispiele (exemplarisch):
    1.) „Mein Platz ist in Bayern“ mit anschließenden Ambitionen aufs Kanzleramt (inkl. systematischer Demontage von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet);
    2.) „Die Atomenergie in Deutschland ist Geschichte“ mit anschließender Forderung, das stillgelegte AKW „Isar 2“ wieder in Betrieb zu nehmen.

    Söders Glück: Der Mensch ist ziemlich vergesslich und Ikea hat den Armleuchter „Söder“ nicht mehr im Programm.

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