Zum ersten Mal seit wohl 22 Jahren hat sich der Gemeinderat wieder das Sitzungsgeld erhöht. Nunmehr gibt es für eine Sitzungsteilnahme 60 statt bisher 40 Euro. Die Auszahlung ist neuerdings an eine Anwesenheitspflicht gekoppelt; nur wer mindestens 75 Prozent der Sitzungsdauer dabei ist, erhält den Obolus.
Wahrscheinlich war die Umstellung von D-Mark- auf Euro-Beträge 2002 die letzte Änderung am Sitzungsgeld. 2020 sollte eine Modifikation erfolgen, doch wegen der ungewissen finanziellen Zukunft in der Corona-Pandemie stellte der Gemeinderat das damals zurück.
Christoph Gürtner sagte, seit 2004 habe die Steigerung der Lebenshaltungskosten 47 Prozent betragen, da sei eine Anhebung des Honorarsatzes „lange überfällig“. Manfred Wutz fand es allerdings überflüssig, das genau jetzt zu tun, wo die Mandatsperiode nur noch 15 Monate dauere, das solle dann gleich dem neuen Gemeinderat überlassen werden.
Mit 19:6 Stimmen quer durch die Fraktionen wurde die Anhebung beschlossen.
Da seit geraumer Zeit die Sitzungen auch der Ausschüsse meist die vier Stunden Dauer überschreiten, hat es sich eingebürgert, dass viele Gemeinderäte die Sitzungen vorzeitig verlassen. Dem soll nun über die Honorierung entgegengewirkt werden. Die Rathausverwaltung hatte vorgeschlagen, Sitzungsgeld nur bei 50prozentiger Teilnahme auszahlen, Esma Gelis schlug eine Verschärfung auf 75 Prozent Anwesenheit vor. Auch dies wurde mit 19:6 Stimmen gebilligt.
Im Zuge der Debatte regte Vincent Blank an, die Aufwandsentschädigung der vier Gemeinderats-Referenten von 100 auf 50 Euro monatlich zu halbieren. „Ich hab da noch nicht so recht mitbekommen, was bei denen passiert“, sagte er. Diese Kürzung wurde mit 12:13 Stimmen abgelehnt.