Die Weihnachtsfeier des Gemeinerats hat stattgefunden. Das ist seit dem Eklat 2022 nun jedes Jahr eine Neuigkeit.
Zu vermelden ist ansonsten höchstens, was alles nicht war. Es gab wieder keine gemeinsame Feier; Gemeinderäte von SPD, Bürgern für Eching, ÖDP und ein paar Grüne waren mit den Ehrenbürgern und Honoratioren aus diesem Dunstkreis bei der amtlichen Feier im „pure cuisine“, dazu gesellten sich einzig Kerstin Rehm (CSU) und Ehrenbürger Hans Grassl (FW). CSU, FW und FDP feierten wiederum für sich, wiederum unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Es gab erneut keine gemeinsame Spende des Gemeinderats, der zuvor über Jahrzehnte das jährliche Sitzungsgeld der Jahresabschlusssitzung für soziale Zwecke gestiftet hatte. „Sehr bedauerlich“ sei das, klagte SPD-Sprecher Herbert Hahner, „und ich versteh’s auch nicht.“
Bürgermeister Sebastian Thaler hatte gerade einen Jahresrückblick für ein Video der Gemeinde eingesprochen, da konnte er den Text gleich nochmal zur Jahresbilanz im Gemeinderat vortragen und eine Stunde später bei der Weihnachtsfeier identisch erneut.
Er zog eine zufriedene Leistungsbilanz mit weiteren Schritten in der Digitalisierung, bedeutenden Bauvorhaben – Feuerwehrhaus Günzenhausen! -, der Einführung eines Ortsbusses, der weiteren Optimierung und Neuanlage von Spielplätzen und der Entwicklung des „Isek“ als „wichtige Basis, auf der die Gemeinde-Entwicklung fußen kann“.
Ausgiebig dankte er seiner Verwaltung; wem er mit keiner Silbe dankte, war der Gemeinderat. Die Sprecher der Gemeinderats-Fraktionen dankten ebenfalls überschwänglich der Verwaltung; ob darin der Chef der Verwaltung inkludiert war, muss offen bleiben, denn den Bürgermeister erwähnte keiner.
Der Presse hat niemand gedankt.
Zitat: „…Der Presse hat niemand gedankt.“
Lieber Herr Bachhuber, Sie wissen doch sicherlich, dass Undank der Welten Lohn ist.
Haben Sie ernsthaft erwartet, dass nach Ihrer schonungslosen Offenlegung von Versäumnissen und Ungereimtheiten in der Causa „Sebastian Thaler“, die auch den Gemeinderat betreffen, Sie sich in diesem Kreis nur Freunde gemacht haben?
Außer, dass es mal wieder keine gemeinsame Weihnachtsfeier gab und der Gemeinderat die von Thaler für sein Privatvergnügen beantragten 21.900 € nicht freigegeben hat (gut so!), herrscht doch business as usual im Rathaus.
Richtiger (Weihnachts-)Friede kann m. E. in Eching erst dann herrschen, wenn die Staatsanwaltschaft und die Landesanwaltschaft endlich zu Potte kommen und Thalers Amtszeit hoffentlich vorzeitig beendet wird. Oder soll es bis zur nächsten Kommunalwahl (April 2026) so weitergehen wie jetzt?
Um GR-Mitglied Herbert Hahner (SPD) frei zu zitieren: „Große graue Elefanten“ gehören nicht ins Rathaus, sondern in den Zoo oder in die freie Wildbahn in Afrika oder in Indien.