Ein paar Grashalme weniger?

Wegen der enormen Nachzahlungen, die im Baugebiet Eching-West für die Erschließungskosten verlangt wurden, hat der Gemeinderat nun bereits in der zweiten Sitzung und über mehrere Stunden um Einsparpotentiale und Lösungswege gerungen.

So wurde die noch ausstehende Freiflächengestaltung des Wohngebiets buchstäblich bis auf den letzten Cent durchforstet, um es hier noch günstiger für die Anlieger zu machen. Dabei wurde für die Gestaltung gepflasterter Bereiche von Granit- auf Betonstein-Pflaster umgesattelt oder Bepflanzungsmaßnahmen ausgedünnt.

Selbst über die Einfassungen von Wegen oder die Aufstellung einer Tischtennisplatte diskutierte das Gremium. Zumindest könne man sich bei künftigen Baugebieten den Grünanlagen-Planer sparen, spottete Bürgermeister Sebastian Thaler, wenn der Gemeinderat alles selbst festlege.

Kerstin Rehm rügte, eine derartig detailversessene Beratung sei „nicht normal“. Weit über eine Stunde beriet das Gremium über Graniteinfassungen, Baumsorten oder Wegegestaltung. „Das ist Bürokratie pur“, schimpfte Rehm, „und das sollte doch eigentlich weniger werden.“

Das gehöre doch mindestens in ein kleineres Gremium, monierte sie. Genau da war es aber schon: Der Bauausschuss des Gemeinderats hatte alle Debatten schon einmal geführt. Weil ihnen der Einspar-Erfolg damals aber zu gering war, hatten CSU und FW die Debatte im Plenum gefordert.

Was der Einspar-Marathon nun tatsächlich brachte, kann noch nicht beziffert werden, weil zu detailiert festgelegt wurde. Der beschlossene Verzicht auf eine vorgesehene Callisthenics-Anlage etwa reduziert die Erschließungskosten um 40 Cent pro Quadratmeter.

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