Dietersheimer KiTa ersetzt das Schulhaus

Die neue Kindertagesstätte in Dietersheim wird auf dem Gelände des alten Schulhauses entstehen und nicht an das bestehende Kinderhaus „Löwenzahn“ angebaut. Offen blieb im Planungsausschuss des Gemeinderates noch, ob die neue KiTa auch mit Wohnungen ergänzt werden soll.

Entstehen sollen fünf Gruppen, wobei zwei für einen Kinderhort vorgesehen sind und die drei anderen flexibel als Kinderkrippe oder Kindergarten genutzt werden können. Der bestehende Kindergarten ist aktuell mit den Dietersheimer Kindern ausgelastet.

Durch opulente Neubaugebiete, von denen das am Mühlenweg gerade bezogen wurde, wird der Bedarf aber rapide wachsen. Alleine dadurch und durch die normale Ortsentwicklung wurde ein weiterer Bedarf von 25 Kindergarten- und 12 Hortplätzen errechnet. Die Neubaugebiete am Anger und Südwest, jetzt erst noch in der Planung, sind da noch gar nicht berücksichtigt.

Nach einer Machbarkeitsstudie wäre der Anbau an den bestehenden Kindergarten teurer als ein Neubau. Zudem würde das entstehende Groß-Kinderhaus allmählich „den Maßstab der dörflichen Bebauung in Dietersheim sprengen“, urteilte das Gemeindebauamt.

Und trotz der Nachteile durch die übermäßigen Dimensionen ergäbe der Anbau keinerlei Synergieeffekte, der neue Bauteil müsse auch komplett neu erschlossen werden. So legte sich der Ausschuss einstimmig auf den Neubau in direkter Nähe fest.

Das Gemeindebauamt riet strikt davon ab, dem auch Obergeschosse für Wohnungen aufzusetzen, wie gerade beim Neubau der KiTa im Echinger Westen. Je nach Planung könnten sechs bis neun Wohnungen entstehen. Die Kosten seien aber in der Mischnutzung mit der Kindertagesstätte sehr hoch.

Zudem müsse das Gebäude bei Wohnungsbau zumindest teilweise unterkellert werden, für eine reine Kindertagesstätte könne man sich diesen Kostentreiber sparen. In der Machbarkeitsstudie wurde der Neubau einer KiTa grob auf knapp sieben Millionen Euro geschätzt, mit aufgesetzten Wohnungen auf rund 11,5 Millionen Euro. Allerdings gibt es für den Wohnungsbau derzeit üppige staatliche Förderungen.

Günstiger Wohnraum werde das jedenfalls nicht, lehnte Georg Bartl im Ausschuss diese Variante ab. Durch die örtlichen Verhältnisse sei der Bau „in einer Zwangsjacke“, was die Kosten angehe.

Auch Herbert Hahner empfand die Wohnungen in dem Projekt als entbehrlich. Mit den bevorstehenden Neubauten gemeindeeigener Wohnungen bei der KiTa in Eching-West und an der Pommernstraße im Baugebiet Böhmerwaldstraße gewinne die Gemeinde über 30 neue Wohnungen, das sei schon „eine ganze Menge“. Seine Priorität läge eher darauf, mit dem KiTa-Neubau in Dietersheim schneller anzufangen, sagte Hahner.

Bürgermeister Sebastian Thaler verwies darauf, dass die Gemeinde in Dietersheim außer einem Doppelhaus kein Eigentum an Wohnraum habe. Für die Suche nach KiTa-Personal sei das aber ein zentrales Lockmittel.

Christoph Gürtner konnte die ablehnende Argumentation schwer nachvollziehen, da man in gleicher Konstellation doch gerade die KiTa in Eching-West mit Wohnungen ausstatte: „Und jetzt ist alles anders?“

Der Ausschuss verständigte sich, die Wohnungsfrage nochmal „tiefergehend“ untersuchen zu lassen. Auch eine Baugrund-Untersuchung wurde bereits beauftragt, um diesbezüglich eine klarere Kostensituation zu erhalten.

Nach der ausstehenden Entscheidung über Wohnungsbau oder nicht werden die Pläne allerdings zunächst wieder in der Schublade verschieben. In der Prioritätenliste der Haushaltsplanung hat der Gemeinderat eine Kindertagesstätte für Dietersheim erst für 2027 auf Wiedervorlage gesetzt, Baubeginn frühestens 2028.

Ein Lesermail

  1. Baubeginn 2028, 2027 Wiedervorlage, Baugrund-Untersuchung wurde beauftragt. Toll.

    Meines Wissens gibts da außer Kies nicht viel zu finden.

    Wie Sie merken, habe ich viel Zeit und das Thema Sebastian Thaler läßt mich nicht los. Damit die SPD auch wieder ein Thema zur Beteiligung findet, spreche ich folgendes an.

    Zum Kindergarten:

    Meines Wissens war es Sebastian Thaler, der folgendes durchsetzte: Das erste Kind einer Familie bezahlt relativ viele Gebühren an die Gemeinde, um den Gemeinde-Kindergarten besuchen zu dürfen. Die Gebühr ist gestaffelt. Wer viel verdient, bezahlt viel, wer wenig verdient, bezahlt weniger. Soweit alles gut.

    Das zweite Kind der gleichen Familie bezahlt weniger, damit diese Familie nicht so hoch belastet ist. Auch gut.

    Verlässt das erste Kind dieser Familie die Kita, rückt das zweite Kind vor zum ersten Kind und somit bezahlt die Familie für das zweite Kind den Preis, den es für das erste bezahlt hat. Das finde ich ungerecht, das erste Kind kostet der Familie auch noch Geld, wenn es die kostenlose Schule besucht.

    Ist das immer noch so? Das erste Kind ist deshalb ja nicht vom Erdboden verschwunden.

    Wenn Herrn Thalers Kinder die Kita besuchen, wird das bestimmt geändert. Dann steht unser Bürgermeister wieder gut da, weil er es ist, der diese selbst eingeführte Regelung rückgängig gemacht hat, und sich niemand mehr erinnert, woher diese Regelung kam.

    Dann gehen mir noch fogende Gedanken durch den Kopf über unseren Herrn Thaler:

    Warum hat Herr Thaler nicht gefragt, ob er das Grundstück, Flurnummer 2970, kaufen kann? Ich meine, persönlich oder zumindest mit einem unterschriebenen Brief. Damals hätten wir das Grundstück als Erbengemeinschaft bestimmt verkauft. Es wäre sogar viel billiger gewesen wie die Grundstücke im Einheimischen-Modell.

    Aber mit was hätte Herr Thaler das bezahlt, wenn er sich nicht einmal eine Fortbildung aus eigener Tasche leisten kann? Das Grundstück, welches Herr Thaler wählte, war ca 2,5mal so groß wie das zuvor beschriebene.

    Mir ist völlig klar, was da gelaufen wäre. Wahrscheinlich wieder kein Thema für die SPD. Aber die Wahlen sind nicht mehr weit.

    „Gott schütze Bayern“
    Georg Fütterer

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