Keine gravierenden Defizite im Feuerlöschwesen im Gemeindebereich vermerkt der turnusmäßig aktualisierte Feuerwehr-Bedarfsplan. Die drei Feuerwehren im Gemeindebereich seien demnach perfekt ausgestattet und auch der Personalstand ist rechnerisch weit über Soll.
Probleme werden darin gesehen, die nötige Einsatzstärke tagsüber gesichert aufzubieten, und auch die theoretische Einsatzfrist wird nicht immer gewährleistet. Vorgabe nach dem Feuerwehrgesetz ist es, dass die Feuerwehr binnen achteinhalb Minuten nach Alarmierung am Einsatzort sein muss.
Bei 149 bewerteten Einsätzen zwischen 2021 und 2023 erreichten die drei Feuerwehren im Gemeindegebiet diese Marke gerade in 64 Prozent der Fälle. Der Bedarfsplan wertet die Quote freilich wenig dramatisch. 31 der 54 ausgewerteten Zeitüberschreitungen hätten demnach weniger als eine Minute betragen.
43 Alarme, bei denen die Feuerwehr die Frist nicht einhielt, kamen von Brandmeldeanlagen – und bei denen geht der erfahrene Feuerwehrler in der Regel eh von Fehlalarmen aus. Die Bedarfsplan empfiehlt denn auch als Abhilfe der überschrittenen Fristen hauptsächlich „eine Sensibilisierung der Feuerwehrangehörigen hinsichtlich der Bedeutung der Einhaltung der Planungsfrist auch bei Alarmen durch Brandmeldeanlagen“.
Dazu wird den Feuerwehren geraten, das erste Einsatzfahrzeug nicht erst zu starten, wenn es Soll-Besetzung erreicht hat, sondern durchaus schon, wenn die Mindest-Besetzung an Bord ist. Während angesichts der überdurchschnittlichen Personalausstattung der drei Feuerwehren nachts die Besetzung für alle Eventualitäten ausreicht, tun sich tagsüber durchaus Lücken auf.
Der Personalstand in Eching, Dietersheim und Günzenhausen wird tagsüber unisono als „begrenzt alarmsicher“ eingestuft. Ein zweites Fahrzeug oder auch die in Eching stationierte Drehleiter im Notfall zu bestücken, gilt zwischen 8 und 17 Uhr als „nicht planbar alarmsicher“. Der Bedarfsplan empfiehlt daher dringend, auch Angehörige anderer Feuerwehren, die in Eching arbeiten, in die Alarmierungen einzubeziehen.
Die drei Feuerwehrhäuser in der Gemeinde sind nach der Einweihung auch der modernen Günzenhausener Anlage im Vorjahr auf Jahre hinaus ideal ausgestattet, erwartet der Bedarfsplan. Der Personalstand ist in Summe weit über Soll. Für Eching wären 60 Einsatzkräfte vonnöten, aktuell zählt die Feuerwehr 66 Aktive, in Dietersheim läge das Soll bei 24, aktiv sind 62, in Günzenhausen wären 18 Kräfte nötig, aktiv sind 39.
Für den Fuhrpark steht seit der ersten Auflage des Bedarfsplans 2017 ein Investitionsplan, der seither vom Rathaus weitgehend penibel abgearbeitet wird. Heuer fällt mit dem Kauf einer neuen Drehleiter mit erwarteten Kosten von über einer Million Euro der mit Abstand größte Brocken in diesen Beschaffungsmaßnahmen an. 2026 käme ein neues Löschgruppenfahrzeug für die Echinger Wehr an die Reihe.