Die ganz großen Feste auf dem Bürgerplatz werden wohl der Vergangenheit angehören, wenn der Platz nun erneuert wird. In den Vorgaben des anstehenden Gestaltungswettbewerbs wird nicht gefordert, einen Platz für große Zelte frei zu halten. Das gab der Planungsausschuss des Gemeinderats in einer heiß diskutierten Grundsatzentscheidung den Kandidaten mit auf den Weg.
Schon im erstmals eingesetzten Bürgerworkshop zur Ideensammlung für die Platzgestaltung war diese zentrale Frage umstritten gewesen. In der Ausschusssitzung votierten die Vertreter des Bürgerrats allerdings dann einhellig dafür, die Anlage des Platzes nicht von den nötigen Freiflächen einschränken zu lassen.
Man dürfe „nicht auf Veranstaltungen an zwei Tagen im Jahr Rücksicht nehmen“, sagte einer aus dem Workshop, „sondern den Platz für 365 Tage gestalten“. Märkte und Festivitäten ohne große Veranstaltungszelte sind freilich ausdrücklich erwünscht.
Ortsplanerin Barbara Hummel erwartet durch eine Neugestaltung sogar Impulse für neue Aktivitäten: „Ich Eching ist so viel positive Energie da, da wird Kreativität neue Feste schaffen.“ Mit 7:2 Stimmen legten SPD, Grüne, FW und ÖDP gegen die CSU im Ausschreibungstext für den Gestaltungswettbewerb den Verzicht auf Raum für große Zelte fest.
Im „Isek“ wird nun ein Planungswettbewerb veranstaltet und das Ergebnis soll dann – im Unterschied zu zahlreichen bisherigen Diskussionen über den Platz – mit Mitteln des Städtebauförderungsprogramms auch unverzüglich umgesetzt werden. Bürgermeister Sebastian Thaler nannte dies „eines der wichtigsten Projekte im baulichen Bereich“.
Der Bürgerworkshop hat dazu eine Reihe von Anregungen und Ideen im Detail geliefert. Als großes Ziel sei erarbeitet worden, den Platz „einladend, kommunikativ und mit sozialem Charakter“ zu gestalten, wurde im Planungsausschuss berichtet, was heißt, es sollten „alle Altersgruppen angesprochen werden“.
Noch prägnanter wurde als Stoßrichtung formuliert: „Irgendwas, wo sich Leute gern aufhalten.“ Dazu sollen Spielmöglichkeiten für Kinder stark ausgeweitet werden. Die Parkplätze in der Nische zwischen Bürgerhaus und Volkshochschule sollen entfallen und der Platzbereich dorthin ausgeweitet werden.
Eine verbesserte Attraktivität des Platzes werde allein schon für eine Belebung der Ortsmitte sorgen, erwartete der Bürgerworkshop; als ausdrückliche Aufgabe wurde aber auch noch mitgegeben, eine Verbindung zwischen den Einkaufszeilen an der Bahnhofstraße mit denen an der Hauptstraße und im Ladenzentrum „Alter Wirt“ herzustellen.
Technisch wird als Basis des Gestaltungswettbewerbs noch ermittelt, was die unter dem Platz liegende Tiefgarage zulässt. Das derzeitige Pflaster des Platzes zu entfernen, war außerdem ein dringlicher Wunsch aus dem Workshop.
Als Konsequenz aus dem Beschluss merkte Oliver Schlenker gleich als Hausaufgabe fürs Rathaus an, dann den angedachten Veranstaltungsraum um das „Freilichttheater“ im Freizeitgelände größer anzugehen. Die jüngst beschlossenen Anschlüsse für Wasser und Strom dürften dann nicht ausreichen, wenn dies ein richtiger Festplatz werden müsse.