Die Obdachlosenunterkunft der Gemeinde bleibt nun doch in der ehemaligen Post am „Stachus“. Nach den massiven Protesten aus dem Umfeld der geplanten Container-Unterbringung an der verlängerten Kleiststraße hat der Gemeinderat mit 15:6 Stimmen eine Kehrtwende vollzogen.
Nun soll die einstige Post für geschätzte Kosten von 1,6 Millionen Euro saniert werden, um mindestens zehn weitere Jahre zu überdauern. Um die Unterbringung vergrößern zu können und den Umbau bei laufendem Betrieb hinzubekommen, muss die Großtagespflegestation „Spatzennest“ von „Kind im Fokus“ aus dem Erdgeschoss ausziehen.
Das „Spatzennest“ zieht ins alte Schulhaus an die Hauptstraße, wo bereits die „Pusteblume“ untergebracht ist sowie die Einsatzzentrale des Vereins, der die Kindertagespflege organisiert.
Für den Zuzug des „Spatzennestes“ erwartet die Gemeinde Kosten von weiteren 350.000 Euro. Die Einsatzzentrale von „Kind im Fokus“ ist nach derzeitigem Planungsstand dann nicht mehr dort unterzubringen, dafür muss eine neue Lösung gesucht werden.
Nach dem Auszug des „Spatzennests“ aus der alten Post soll dort der Umbau im zweiten Obergeschoss beginnen, während das restliche Gebäude weiter genutzt werden kann. So soll es dann etagenweise weitergehen, ohne dass Bewohner ausziehen müssen.
Durch die Einbeziehung der bisherigen Großtagespflege können laut Gemeindeplänen vier zusätzliche Räume für maximal acht Personen geschaffen werden. Bei einer Erneuerung des Dachstuhls wäre auch das Dachgeschoss für weitere fünf Räume nutzbar.
Damit würde sich die Kapazität der Obdachlosenunterkunft auf 44 Personen erhöhen. Derzeit sind 17 untergebracht, die bisherige Spitzenbelegung lag bei 27 Personen.
Eine Sanierung der Post war zuvor kategorisch ausgeschlossen worden. Die Umplanung auf dem Areal der Erweiterung der Kleingartenanlage wurde vom Gemeinderat wieder gestoppt.
Wieder wurde nicht mit den Anwohnern gesprochen.
Seit Jahren schreiben wir regelmäßig E-Mails an die Gemeinde wegen dem Müll, der sich andauernd hier an der “Alten Post” ansammelt. Die vorhandenen Mülltonnen sind jedes Mal nicht ausreichend, sodass sich der Müll neben den Mülltonnen ansammelt. Inzwischen hat sich schon Ungeziefer angesiedelt und der Geruch war letzte Woche bei über 30 Grad unerträglich.
Die Parkplatzsituation bei der “Alten Post” und Daitenhauser Str. ist auch eine Zumutung. Die erste Hälfte der Daitenhauser Str. ist die einzige Straße hier in der Ortsmitte, in der man ohne Beschränkung parken kann. Und, ja, von den Bewohnern der “Alten Post” werden jede Menge Parklätze benötigt, weil die meisten Bewohner keine Obdachlosen im klassischen Sinne sind, sondern zum Teil einem Job nachgehen, mit ihren Firmentransportern “nachhause” fahren. Es gibt aber auch diejenigen Bewohner, die seit Jahren dort leben und einen BMW oder Mercedes vor der Tür stehen haben. Wahrscheinlich durch die sehr günstige Miete kann man sich dann so ein Auto leisten.
Ich hoffe, dass die Gemeinde das alles bei der Planung berücksichtigt, dass genügend Platz für Müll und Stellplätze vorhanden ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wenn bei 17 Bewohnern es jetzt so ist, wie das aussehen soll bei bis zu 44 Bewohnern.
Das mit dem „Isek“ erschließt sich mir auch nicht mehr so richtig, wenn man jetzt mitten im „Isek“-Gebiet so etwas plant, oder ist es eine Gelegenheit, hierfür die „Isek“-Förderung zu verwenden?
Diese Unterkunft ist in erster Linie gedacht für Echinger Bürger, die aus irgendeinem Grund wohnungslos werden. Eine vorübergehende Unterkunft zu geben, und nicht für welche, die eine günstige Unterkunft haben wollen. Vielleicht sollte die Gemeinde erstmal hier ansetzen, dass diese Unterkunft nicht zweckentfremdet wird.