ORTSGESCHEHEN

Kein Asyl in Eching?

Die meisten Orte in Bayern nehmen derzeit Flüchtlinge auf, debattieren die Aufnahme oder den Umgang mit den Menschen - einzig in Eching ist das Thema völlig tabu. In der Bürgerfragestunde des Gemeinderats hat sich nun Gert Fiedler darüber gewundert, warum Eching überhaupt keine Position zu der Frage beziehe.
Der Gemeinderat befasse sich in nichtöffentlicher Sitzung sehr wohl damit, wurde ihm beschieden, was die Zuhörer in der Fragestunde doch sehr verblüffte. Ob heimliche Verhandlungen wohl die öffentliche Akzeptanz förderten? Zudem wurde gerügt, dass in Eching noch nie überhaupt öffentlich nach möglichen Unterkünften gesucht worden sei. Die Bereitschaft, Flüchtlingen zu helfen, werde am Ort jedenfalls vermutet.
Die Gemeinde hat wohl auf dem Verwaltungsweg dem Landratsamt keinerlei verfügbare Immobilien gemeldet. Geeignete Objekte im Gemeindebesitz gibt es ohnhin nicht. Für eventuelle leerstehende Gewerbegebäude hat das Landratsamt selbst die Messlatte hoch gelegt, als es im vergangenen Jahr eine illegale Unterkunft mit Arbeiterwohnungen schließen ließ. Gewerbegebäude werden derzeit aber wohl auf ihre Tauglichkeit abgeklopft.
In der formellen Gemeinderatssitzung gab Sylvia Jung (Bürger für Eching) die Bürgerfrage dann weiter. Bürgermeister Josef Riemensberger verwies auf die nichtöffentlichen Informationen an den Gemeinderat und versicherte ansonsten, die Gemeinde sei im Eventualfall für die Aufnahme gerüstet.

(hierzu sind Lesermails eingegangen)