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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Kein Asyl in Eching?'

Warum finden Beratungen im Gemeinderat über eine mögliche Aufnahme von Asylanten nicht-öffentlich statt? Gibts da etwas zu verbergen? Oder traut Bgm. Riemensberger und/oder Teile des Gemeinderats der Echinger Bevölkerung etwa nicht zu, dass Asylanten hier willkommen sind?
Natürlich sind das mit hoher Wahrscheinlichkeit überwiegend keine sog. "Leistungsträger", die da vielleicht aus fernen Ländern kommen. Und selbst wenn da einige Ärzte, Architekten, Ingenieure oder was weiß ich denn kommen sollten, dürfen sie, solange das Prüfverfahren zur Anerkennung als Asylant läuft, hier keine Arbeit annehmen.
Aber eine Gesellschaft, die für sich in Anspruch nimmt, human und womöglich sogar christlich zu sein, hat die moralische Pflicht, Menschen, die unverschuldet (!) ihre Heimat aus politischen Gründen verlassen mussten, eine sichere, menschenwürdige Bleibe zu geben. Zumindest solange, bis die unmittelbare Gefahr für die körperliche Unversehrtheit der Flüchtlinge in den Herkunftsländern nicht mehr besteht. Dieses Grundrecht ist in Art. 16a GG verbrieft.
M.E. gibt eine nicht-öffentliche Beratung im Gemeinderat auch gar keinen Sinn:
1.) Jeder Landkreis und in ihm auch jede Gemeinde hat nach einem Verteilerschlüssel Asylanten aufzunehmen. Auch die Gemeinde Eching.
2.) Sobald die ersten Asylanten hier ankommen, wird sich das im Ort wie ein Lauffeuer herumsprechen (die Lokalpresse wird dann schon sehr zeitnah berichten).
3.) Die Akzeptanz für die Aufnahme von Asylbewerbern wird bei der Echinger Bevölkerung mit Sicherheit steigen, wenn von Anfang an seitens der Gemeinde mit offenen Karten gespielt wird. Insbesondere bei der Frage, wo und wieviele Asylbewerber untergebracht werden sollen.
Nebenbei: Bleibt zu hoffen, dass die Ursachen für die momentane Massenflucht aus Afrika und Nahost nach Europa beseitigt werden. Aber es ist zu befürchten, dass das in absehbarer Zeit nicht geschieht. Zumal unter den Weltmächten, die im UN- Sicherheitsrat sitzen, keine Einigkeit herrscht. Und solange der sog. "Islamische Staat" im Nahen Osten und mittlerweile auch in Afrika sein menschenverachtendes Unwesen treibt, wird der Strom der Flüchtlinge nicht abreißen.
Unsere Aufgabe ist es, diesen Menschen zumindest vorrübergehend ein sicheres und menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Die finanziellen Belastungen dürften sich - gemessen daran, wofür noch alles Geld in Deutschland "verpulvert" wird - in überschaubaren Grenzen halten.
Wäre doch mal eine Überlegung im Gemeinderat wert, ob die momentane Geheimhaltungspolitik beim Thema "Asylanten" wirklich zielführend ist, oder?
Guido Langenstück
 
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