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ORTSGESCHEHEN

Im Notfall bietet auch Eching Flüchtlingen Obdach

Für den nahenden Winter ist jeder Landkreis ausgerufen, einen Notfallplan zur Unterbringung von 300 Kriegsflüchtlingen und Asylbewerbern aufzustellen. Werde dem Landkreis Freising dieses Kontingent dann auch tatsächlich zugeteilt, "dann gehe ich davon aus, dass auch die Gemeinde Eching dabei ist", sagte Bürgermeister Josef Riemensberger auf Nachfrage der echinger-zeitung.de. "Wir werden helfen, das ist keine Frage", betont der Bürgermeister, "wir sehen die Verpflichtung, das zu unterstützen und gemeinsam zu lösen". Völlig unklar ist noch, wo Flüchtlinge dann untergebracht werden könnten.
Während in ganz Bayern in jedem Ort Debatten über mögliche Unterkünfte geführt werden, Vorbereitungen für eine eventuelle Aufnahme getroffen und Flüchtlinge schließlich Obdach geboten wird, ist das in Eching bislang kein Thema gewesen. Hinter verschlossenen Türen hatte der Gemeinderat schon mögliche Unterkünfte debattiert. Für eine öffentliche Debatte aber sah der Bürgermeister bislang "keinerlei Notwendigkeit". Er wolle "keine Diskussionen eröffnen, die dann ein größeres Problem würden".
Kommunale Objekte oder ins Auge springende Leerstände für mögliche Flüchtlingsunterkünfte stehen in Eching nicht parat. Und tiefer musste bislang offenbar nicht gebohrt werden, da der Landkreis als zuständige Verteilerorganisation in anderen Orten bislang ausreichend Unterkünfte fand.
Als einzige haben in der jüngsten Sitzung nun die "Bürger für Eching" die Thematik öffentlich gemacht. "Je offener diskutiert wird, desto mehr Verständnis ernet man", vertritt Sylvia Jung (BfE) die konträre Position zu Riemensberger. Eine mögliche Unterkunft zu finden, sei in der Tat extrem schwierig, bestätigt sie die Lesart des Bürgermeisters, aber dann müsse der Gemeinderat "auch die Ratlosigkeit öffentlich diskutieren". Verheimliche man aber die komplizierten Entscheidungswege und präsentiere dann erst die - vielleicht unbequeme - fertige Lösung, werde es "immer irgendwas auszusetzen geben".
Für den nun akuten Notfallplan sondiert das Landratsamt derzeit Objekte in Eching, die eventuell beschlagnahmt werden müssen. Was sich in Eching anböten, wären leer stehende Gewerbeobjekte, aber da hat das Landratsamt selbst die Messlatte hoch gelegt und jüngst im Rechtsstreit um die Räumung eines illegalen Arbeiterwohnheims diese Hallen als ungeeignet zum Bewohnen klassifiziert. Ansonsten müssten vielleicht auch in Eching Sporthallen rekrutiert werden.
Die Evangelische Kirchengemeinde war bereits initiativ geworden und hatte Flüchtlingsbetreuer aus Hallbergmoos und Neufahrn zu einem Frauenfrühstück geladen. Die Gemeinde sah bislang keinerlei Notwendigkeit, eventuelle Helferkreise aufzubauen. "Die Flüchtlinge kommen ja nicht über Nacht", sagt der Bürgermeister. Wenn ein Kontingent angesagt und die Unterkunft amtlich definiert sei, "dann haben wir Vorlaufzeit und dann werden wir ganz offen darüber reden".

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