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ORTSGESCHEHEN

Günzenhausener Feuerwehr auf den Bolzplatz

Das neue Günzenhausener Feuerwehrhaus wird nun doch am Bolzplatz neben dem Friedhof geplant. Bis zum Jahresende hat sich der Gemeinderat zwar noch Frist gesetzt für mögliche Alternativstandorte, aber nachdem der dafür nötige Grunderwerb seit Monaten stockt, ist eine Erfolgsmeldung in den verbleibenden paar Wochen kaum wahrscheinlich. Der Ersatzbau für das bestehende Häuschen soll dabei ein ehrgezeiges Projekt mit drei Fahrzeughallen werden und eventuell auch einen Bürgersaal für den Ort vorsehen.
Hinter verschlossenen Türen hat sich der Gemeinderat im Sommer auf den Standort verständigt, der in öffentlichen Diskussionen bislang nie favorisiert worden war, da er als Freifläche erhalten werden sollte. Nun wurde bereits ein Plan präsentiert, der nördlich des Friedhofes an der Staatsstraße ein rund 800 Quadratmeter großes Gebäude vorsieht, das zusätzlich zu den Hallen für die beiden Feuerwehrfahrzeuge bereits eine dritte Halle für eine potentielle Erweiterung vorhält.
Aus Kostengründen wurde auf eine Unterkellerung verzichtet, so dass nun auf einer Ebene die 800 Quadratmeter Raumbedarf plus nochmal rund 800 Quadratmeter Freifläche angeordnet sind. Die Feuerwehr würde damit in etwa so viel Fläche einnehmen, dass sie im Osten bündig mit dem Friedhof abschließt, der westliche Streifen des bisherigen Bolzplatzes verbliebe dann als Freifläche.
Als Zusatzidee während der Planung wurde geboren, den Höhensprung zwischen dem eingeschossigen Gebäude und der notwendig höheren Fahrzeughalle für einen ersten Stock zu nutzen, der ein Bürgersaal werden könnte. Die Zukunft der Dorfwirtschaft, traditionell der Veranstaltungsort in Günzenhausen, ist nach einem Erbfall seit geraumer Zeit ungewiss. Der potentielle Saal hätte rund 400 Quadratmeter.
An reinen Baukosten sind derzeit rund zwei Millionen Euro geschätzt, hinzu käme noch die nötige Feuerwehrausstattung, so dass der Neubau bei einer Größenordnung von drei Millionen Euro landen würde. Als erste Einsparungsmaßnahme regte Otmar Dallinger im Bauausschuss des Gemeinderates gleich an, auf den Bürgersaal zu verzichten. Noch bestehe die Dorfwirtschaft und im Falle ihres Endes könne die Gemeinde eine Alternativlösung anderswo besser realisieren. Mit dem Verzicht auf das Obergeschoss könnten die Baukosten um rund 500.000 Euro gedrückt werden.
Die Feuerwehr in Günzenhausen haust seit Jahren unter nahezu irregulären Bedingungen. Das zweite Feuerwehrfahrzeug ist im Bauernhof gegenüber eingestellt, weil das bestehende Häuschen viel zu klein ist. Ein Neubau wird seit Jahren aufgeschoben, zum einen wegen der Kosten, vor allem aber wegen der ungeklärten Standortfrage. Die vom Rathaus favorisierten Flächen sind aber offenbar nicht zu bekommen. Der Bolzplatz, in allen mittelfristigen Überlegungen zur Entwicklung Günzenhausens bislang als bedeutende Freifläche bewertet, sollte frei gehalten werden. Hinter verschlossenen Türen war es nun zum Umschwung gekommen.

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