ORTSGESCHEHEN

Zwei Asylbewerber-Familien ziehen nach Dietersheim

Die große Skepsis in Dietersheim über den Zuzug von annähernd 50 Asylbewerbern im alten Kindergarten hat sich bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstag weitgehend gedreht. Speziell sind die Anlieger offenbar erleichtert, dass auch nach Dietersheim zunächst Familien mit Kindern ziehen werden. Angesichts der Struktur des Kindergartengebäudes war vermutet worden, dass ausschließlich alleinstehende Männer oder unbegleitete Jugendliche ankommen würden, was inmitten eines Wohnumfelds junger Familien als weniger glücklich gesehen worden wäre.
Landratsamt und Gemeinde haben bei der Informationsveranstaltung vor rund 70 Interessenten im Bürgersaal nun dargelegt, dass vermutlich am 24. März eine vier- und eine dreiköpfige Familie einziehen werden. Der umgerbaute Kindergarten böte Platz für 48 Menschen. Irmgard Eichelmann vom Landratsamt schilderte die spärliche finanzielle Ausstattung der Asylbewerber, die  annähernd mit "Hartz 4"-Beträgen identisch sei. Bei über 690 Asylbewerbern im Landkreis sei bis heute noch keine einzige Sachbeschädigung registriert worden.
"Dietersheim ist durchaus in der Lage, 48 Neubürger problemlos aufzunehmen", betonte ein Besucher. Gerügt wurde die Unterbringung an einem Ort mit eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten. Bürgermeister Josef Riemensberger verwies darauf, dass der Nutzungsvertrag auf zwei Jahre befristet sei, so dass bei mittelfristigem Bedarf des alten Gebäudes für die örtliche Kinderbetreuung eine Kündigung jederzeit nötig sei. Weitere Container im Garten würden nicht aufgestellt, zerstreute er ebenfalls am Ort kursierende Bedenken. Nur im Fall einer Notaufnahme hätte Sanitär-Container errichtet werden müssen.
Am Ende der Veranstaltung schlossen sich nicht weniger als 16 neue Mitglieder dem Echinger Helferkreis für Asylbewerber an. "Es ist eine Bereicherung meines Lebens, diese fremden Menschen kennenzulernen, und eine Bereicherung für Eching“, schilderte Charlotte Pschierer vom Echinger Helferkreis.