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ORTSGESCHEHEN

Rathaus wird saniert, nicht neu gebaut

Die Ansätze, das Rathaus neu zu denken, sind endgültig vom Tisch. CSU und FWG setzten mit ihrer Mehrheit von 14:11 Stimmen durch, das bestehende Gebäude auf der Basis der bisherigen Planentwürfe mit geschätzten Kosten von gut 12 Millionen Euro zu sanieren. SPD, Grüne, "Bürger für Eching" (BfE) und "Echinger Mitte" hatten intensiv darum gerungen, alternative Pläne für einen Neubau an gleicher Stelle in Auftrag zu geben, um so einerseits attraktivere Lösungen zu erhalten und andererseits ohne die Zwänge des Altbaus eventuell günstiger zu fahren.
2010 hatte der Gemeinderat bereits eine Sanierung des Rathauses eingeleitet. Die folgende Entwicklung habe sie dann aber als "ergebnisoffen" verstanden, widersprach SPD-Sprecherin Anette Martin der Schlussfolgerung, eine Sanierung sei weiterhin gesetzt. Beim seinerzeitigen Beschluss sei man von einem wesentlich geringeren Raumprogramm und Sanierungskosten in einer Größenordnung von sechs Millionen Euro ausgegangen. Zudem hätten "die bisherigen Pläne nicht unbedingt die Begeisterung hervorgerufen, die für ein Projekt dieser Größenordnung nötig wäre".
Ein Rathaus solle doch auch "nicht nur ein Zweckgebäude" werden, warb Sybille Schmidtchen (SPD), innovative architektonische Gedanken dürften sich da schon auch manifestieren. "Das wird der Gemeinde auf 50 Jahre ein Gesicht geben", sagte Siglinde Lebich (Grüne), da müssten verschiedene Entwürfe zur Auswahl stehen.
Die BfE hatten andere Rathausneubauten in vergleichbarer Größenordnung recherchiert und dabei teilweise deutlich günstigere Kosten ermittelt. Mit einem Neubau ohne die Zwänge einer Altbausanierung könne daher möglicherweise auch der Preis deutlich reduziert werden, argumentierte ihre Sprecherin Irena Hirschmann.
Für die FWG erwartete hingegen Otmar Dallinger "keine großen Änderungen" durch eine Neuplanung. Das Raumvolumen sei gesetzt, der Standort mit Bürgerplatz, Hauptstraße und Nachbarbebauung als Fixpunkten erlaube nicht viel Spielraum. Zudem sei es nicht unbedingt begrüßenswert, "jedes 45 Jahre alte Gebäude einfach abzureißen". Christoph Gürtner (FWG) hätte es hingegen "nicht wirklich schade um das Gebäude" gefunden, Vernunftgründe sprächen aber für die Sanierung.
Für die CSU nannte es Simon Schindlmayr "angemessen, das Rathaus an diesem Standort organisch weiterzuentwickeln". Es sei nicht nötig, hier "ein Leuchtturmprojekt" umzusetzen. CSU-Sprecher Georg Bartl warnte vor einem "optisch schönen Prachtbau", der dann "im Unterhalt meist viel teurer kommt".
Die Vorschläge von SPD, Grünen und BfE, einen Wettbewerb auszuloben oder mindestens unterschiedliche Planungsskizzen einzufordern, kamen alle nicht zum Zuge, nachdem die Sanierung entschieden war. Man sei von Bürgermeister Riemensberger (CSU) "von Anfang an in diese Einbahnstraße gedrängt worden", rügte Sylvia Jung (BfE). Auch Gürtner monierte eine "Salamitaktik" durch den Bürgermeister, um die Sanierung schließlich als unumkehrbar durchzusetzen. Er habe "anfangs nicht bereitwillig genug in beide Seiten geschaut".
Riemensberger hielt dagegen, wer an der Sanierung die hohen Kosten rüge, müsse dann auch sagen, dass eine Alternativplanung erneute Planungskosten verschlinge. Bei den Ausgaben, die der Bürgermeister zur Vorbereitung der Sanierung getätigt habe, habe er das auch nicht gefragt, konterte Jung. Unter anderem wurden zwei Gutachten zur Statik eingeholt, nachdem das erste die Sanierbarkeit in Frage gestellt hatte.
 
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)

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