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ORTSGESCHEHEN

Petition gegen Traglufthalle zur Flüchtlingsunterbringung

Gegen den geplanten Standort einer Traglufthalle als Notaufnahme für Asylbewerber haben 208 "besorgte Bürger" protestiert. Eine diesbezügliche Unterschriftenliste wurde an Bezirksregierung, Landratsamt und Gemeinde geschickt. Darin wird der beabsichtigte Standort in der Nähe von Kleist- und Goethestraße als "denkbar ungeeignet" und "mehr als zweifelhaft" beklagt. Die Nähe zu Wohngebieten bedinge bei den Unterzeichnern "ernsthafte Sorgen um die Sicherheit für uns, unsere Kinder und Enkelkinder, vor allem nachts".
Gemeinde und Landratsamt verhandeln seit Wochen ergebnislos über die Erschließungsmodalitäten des Standorts. Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) hatte ihn jüngst im Gemeinderat als alternativlos bezeichnet, da die Halle dort "relativ integriert und trotzdem nicht unmittelbar an einer Wohnbebauung" sei.
Das sehen die 208 Unterzeichner der Petition nun anders. Da die Fläche an zwei Flanken von Bahn und Autobahn begrenzt werde, sei "der einzige Ausgang aus diesem Terrain für die Asylanten" über die Wohngebiete um Kleist- und Goethestraße. Damit liege "diese Unterbringung mitten im Wohngebiet", folgern die Unterzeichner.
Da sie auch noch in Erfahrung gebracht haben wollen, dass in die Halle "fast ausschließlich alleinstehende, junge, männliche Asylbewerber" kommen würden, befürchten sie ein Sicherheitsrisiko. Ohnehin würden durch "die Konzentration der Flüchtlinge an einem Standort eventuelle Konflikte zwischen Einheimischen und Asylanten verschiedenster Herkunftsländer, Religionen, Sitten und Gebräuche billigend in Kauf genommen".
Die Traglufthalle ist ausdrücklich als Notunterkunft und Durchgangsstelle konzipiert, so dass die Art der Belegung nicht ansatzweise absehbar ist. Die Polizei im Landkreis Freising hat in mehreren Verlautbarungen noch stets darauf hingewiesen, dass es im Umfeld von Asylbewerberunterkünften noch nie zu signifikanten Straftaten gekommen sei.
Im Hauptausschuss des Gemeinderats bezog Leon Eckert (Grüne) Position gegen die Petition. Die Unterschriftenaktion enthalte nicht nur berechtigte Sorgen und fachliche Argumente, befand er, alleine durch die despektierliche Wortwahl der "Asylanten" und Zielsetzung werde vielmehr "Hetze betrieben und noch mehr Angst befördert". Georg Bartl (CSU) beschied, man müsse "den Ball flach halten" und nicht weiter über den Vorstoss sprechen, "eine Eskalation können wir nicht brauchen". Riemensberger sagte nur, die Gemeinde müsse "versuchen, vernünftige Verhältnisse aufrechtzuerhalten".

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