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ORTSGESCHEHEN

Bürgermeisterwahl als Zweikampf?

Mit sieben konkurrierenden Gruppierungen war die Ortspolitik bei der Kommunalwahl 2014 so zersplittert wie noch nie. Zur Bürgermeisterwahl heuer im Juli scheint es nun wieder übersichtlicher zu werden. Nach der "Echinger Mitte" wollen auch die Grünen den von der SPD nominierten Sebastian Thaler unterstützen.
Die "Bürger für Eching" sind ebenfalls bereits in den Sondierungen für einen Schulterschluss. Damit würden um den Chefsessel im Rathaus höchstens drei Bewerber kandidieren - aber selbst bei den Freien Wähler ist noch nicht ausgemacht, ob Otmar Dallinger antritt.
Die Strategie der SPD, einen von ortspolitischen Verwerfungen vollkommen unbelasteten Kandidaten aus dem Hut zu zaubern, ist mindestens in der Bündnisfrage schon mal aufgegangen. Wie von den Genossen erhofft, können sich hinter dem parteilosen Münchner Sebastian Thaler auch jene Parteiungen versammeln, mit denen es aus der Historie gravierende sachliche oder persönliche Verwerfungen gegeben hatte.
So hat sich bereits die "Echinger Mitte" von Bertram Böhm, der im Unfrieden mit vielen der Führungsfiguren der SPD aus der Partei ausgestiegen war, an die Seite von Thaler gestellt. Auch die Grünen signalisieren nun Unterstützung. Der Austausch mit dem Kandidaten sei positiv ausgefallen, der Ortsverein habe die Unterstützung schon abgenickt.
"Mich freut es extrem, dass andere Gruppierungen mir ihre Unterstützung anbieten", sagt Thaler, "das zeigt, wie wichtig auch diesen ein baldiger Wechsel im Rathaus ist." Inhaltlich will er bei den Absprachen mit Grünen und "Mitte" gar nicht ins Detail gehen: "Es ergaben sich sehr viele inhaltliche Gemeinsamkeiten, viele Zugeständnisse mussten nicht gemacht werden, da man sich in den Kernthemen einig ist". Und an Kleinigkeiten wolle man sich nicht aufreiben, "sondern das große Ganze im Blick behalten und in erster Linie einen Wechsel für Eching schaffen".
Auch mit den "Bürgern für Eching" hat es bereits Gespräche gegeben, hier haben aber die Vereinsgremien noch nicht entschieden. "Es ist sicher nicht so, dass es gar nicht ginge mit Thaler", sagte ihre Sprecherin Irena Hirschmann auf Anfrage, "in einigen Themen ist er uns sehr nahe".
2010 hatte Hirschmann selbst für die damals neu gegründeten "Bürger" kandidiert und einen Achtungserfolg eingefahren, so dass ihre erneute Bewerbung 2016 lange sicher schien. Jetzt sagt sie, sie wolle erst das Votum des Vereins abwarten, aber sie werde "eher nicht" antreten. Klar erkennbar scheint freilich auch, dass sie ihre Gruppierung nicht geschlossen hinter sich hätte, würde sie sich erneut bewerben.
Mindestens ebenso langfristig angelegt war die Kandidatur von Otmar Dallinger (FWG), der auch schon 2010 angetreten war und sich 2014 unter Umgehung glasklarer Versprechungen partout zum Zweiten Bürgermeister wählen ließ, um 2016 beste Startposition zu haben. Doch nominiert ist er immer noch nicht und er signalisiert auch weiteren Überlegungsbedarf.
Beruflich hätten sich die Rahmenbedingungen für ihn als Selbständigen seit 2010 radikal verändert, betont Dallinger. Auch bei ihm lässt sich freilich erahnen, dass ihn sein Verein bei einer Kandidatur nicht lückenlos unterstützen würde.
Der amtierende Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) hält es weiterhin nicht für nötig, seine Absichten zu erklären.

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