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ORTSGESCHEHEN

Gebäudehöhe des Boardinghauses plötzlich unproblematisch

Die Vorbereitung für das neue Boardinghaus für die Bundespolizei an Hauptstraße und Klosterweg läuft nun doch weiter. Im Gegensatz zur eher skeptischen Einstellung von Bürgermeister und Gemeinderat in nichtöffentlichen Vorberatungen war die Ansicht einer Ratsmehrheit nun plötzlich durchaus aufgeschlossener.
Eine Bauleitplanung soll eingeleitet werden, mit der die zuvor massiv kritisierte Höhenentwicklung weitgehend aufgegriffen werden soll. Entstehen soll ein in vier Gebäudeteile gegliedertes Boardinghaus mit 80 Zimmern, das fix an die Bundespolizei vermietet werden soll zur Unterbringung der am Flughafen eingesetzten Beamten.
Der Gebäudekomplex, der eine aus der Zeit gefallene Betriebshalle entlang des Klosterwegs ersetzen soll, steigt bis zum zentralen Empfangsgebäude an der Hauptstraße auf faktisch fünf Stockwerke an. Der Bauleitplan erlaubt bisher drei. Auf der Südseite der Straße war bei einem Wohnblock ein Nachverdichtungswunsch auf vier Stockwerke nicht gestattet worden.
"Das erschlägt alles andere und ist an dieser Stelle nicht angemessen", vertrat Anette Martin für die SPD die Position, wie sie zuletzt nach nichtöffentlicher Vorberatung als Mehrheitsmeinung des Planungsausschusses transportiert worden war. Der Bauherr war daraufhin an die Öffentlichkeit gegangen und hatte die Gemeinderatshaltung kritisiert und auch viele Einzelgespräche gesucht.
Die FWG akzeptierte das Projekt nun vorbehaltlos. Angesichts der bisherigen alten Halle sei der Neubau "eine deutliche Verbesserung", sagte Otmar Dallinger und bei dem "gewaltigen Siedlungsdruck" könne man auch so massive Gebäude genehmigen. Auch die CSU konnte sich nun mit den fünf Stockwerken anfreunden. Eching müsse durchaus auch "moderner werden", argumentierte Georg Bartl und "nicht ins Hintertreffen geraten und immer ein einfaches Dorf bleiben".
Im Rathaus liegen bereits zwei Protestschreiben von Anliegern, unter anderem vom Bauherrn des Wohnblocks an der anderen Straßenseite, der sich über die Maßstäbe des Rates wundert, wenn ihm vier Stöcke verweigert und dort fünf genehmigt würden.
Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) wollte sich auf die Minimalanforderung des Baugesetzbuches zurückziehen. Das sieht als Ausschlusskriterium für Höhenentwicklung die notwendigen Abstandsflächen zur Nachbarbebauung vor. Auf der Basis dieser Minimalvorgabe könnte das fünfstöckige Gebäude entstehen, lediglich der westlich angrenzende Gebäudeteil mit der ersten Abstufung auf vier Etagen wäre problemtischer, da hier die Nachbargrenzen anders liegen.
Gegen die Stimmen von SPD und "Bürgern für Eching" entschied der Ausschuss mit den Stimmen von CSU, FWG und Grünen mit 9:4 Stimmen, eine Bauleitplanung auf Basis der Abstandsflächenregelung einzuleiten.

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