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ORTSGESCHEHEN

Elegant zum Friedhof

Wenn das Volk mit den Füßen abstimmt - soll dann der Gemeinderat dieser so artikulierten normativen Kraft des Faktischen folgen oder auf seinen Ideen beharren?
In Günzenhausen führt ein Weg zum Friedhof und neben diesem Weg liegt der Parkplatz. Vom Parkplatz wiederum ist im rechtwinkligen Raster der Anlage ein Durchgang zum Friedhofsweg angelegt.
Etwa sechs oder acht Autos parken aber zwischen Friedhof und amtlichem Weg, so dass diese Friedhofsbesucher nun keinesfalls die rund fünf Schritte zurück zum Weg nehmen, sondern quer durch die Wiese gen Gottesacker abkürzen. Der Pfad ist im Gras schon bestens zu erkennen.
Weil eh der Hauptweg neu gefasst wird, regte der Günzenhausener Gemeinderat Bernhard Wallner an, dann doch gleich den Trampelpfad durch die Wiese auch zu befestigen. Kosten von 1400 Euro wurden hierfür kalkuliert.
Im Planungsausschuss des Gemeinderates kreiste das Unbehagen weniger um die relativ periphere Summe als vielmehr ums Grundsätzliche. Einen Weg fünf Meter neben dem Weg anlegen, nur weil fünf Schritte Umweg zu viel sind? Einen schrägen Durchstich befestigen, wo im gesamten Areal nur rechte Winkel und perspektivische Fluchten Gestaltungsprinzipien sind?
Die gerade philosophischen Höhen nahende Debatte wurde von Bürgermeister Josef Riemensberger mit der Beschlussformulierung abgekürzt, das Gemeindebauamt werde sich um "eine elegante Lösung" bemühen.

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