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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Unsachliche Stimmungsmache'

Die Zeit danach.
Es ist also geschafft! Der Wähler hat gesprochen. Man muss dem pflichtbewussten und demokratisch gestimmten Echinger Wahlvolk ein Kompliment machen. Viele haben ihre Wahlpflicht ernst genommen und brav ihr Kreuzchen an der Stelle platziert, wo sie es für richtig hielten.
Ein weiteres Kompliment gebührt den Bürgern, die das Kreuzchen so platziert haben, dass es zu dem Wahlergebnis führte, wie wir es heute haben. Sie haben sich nicht von geschwülstigen Wahlaussagen in letzter Minute blenden lassen, sondern haben die letzten Jahre das Geschehen in Eching beobachtet und ihre logischen Schlüsse daraus gezogen.
Sie haben das laute Gedönse vernommen über mehr Bürgerbeteiligung, mehr Transparenz, mehr Bürgernähe und dergleichen und haben dann erleben müssen, wie jeder Vorschlag, der von vielen Bürgern eingereicht wurde, von der festzementierten Mehrheit im Gemeinderat abgeschmettert wurde. Diese Vorgehensweise gipfelte sogar in einer juristischen Auseinandersetzung, in der es um 3 Buchstaben in der Formulierung ging, der Bürgerwille dadurch aber auf der Stecke blieb.
Ja, glaubt denn die größte Fraktion im Gemeinderat wirklich, dass der Bürger derlei ignorantes Verhalten ihm gegenüber toleriert und bei der Wahl wieder für so eine selbstherrliche Führung stimmt? Wie weit haben sich verschiedene Gemeindeverantwortliche schon von der demokratischen Basis entfernt, wenn sie die Wünsche ihrer Bürger ignorieren und sogar gerichtlich dagegen vorgehen?
Den jetzigen Wahlausgang haben doch die Verantwortlichen jeglicher Fraktionen mit ihrem jahrelangen Verhalten vorprogrammiert.
Ein weiteres Kompliment hat der zweite Gewinner dieser Wahl verdient. Im Vorspann zu dem 3. 7. hat er großen persönlichen Einsatz und Fleiß zutage gelegt und ist unermüdlich durch die heimischen Straßen gepilgert, um für sich zu werben. Trotzdem kämpfte er im spät einsetzenden Endspurt allein auf verlorenem Posten.
Seine Parteikollegen suchten dann den Grund für den verpassten Sieg beim Gegner. Irgendwie stimmt das auch. Denn wenn hier als ein Grund „fehlende Fakten“ im Wahlkampf genannt werden, so kann man auch nach längerem Suchen wenig positive Fakten in ihrem Lager finden.
Auch hier gilt eine alte Sportlerweisheit: „Wer unvorbereitet und mit mangelnder Kondition zu einem starken Gegner in den Ring steigt, muss damit rechnen, dass er eins auf die Nase kriegt.“
Wahlen wiederholen sich. Deshalb sei dem mündigen Bürger unserer Gemeinde empfohlen, dass er sich künftig vermehrt für die Arbeit des Gemeinderates interessiert und den gewählten Vertretern auf die Finger schaut. Er solle auf die dienstäglichen Sitzungen ins Rathaus gehen und das Verhalten der einzelnen Räte unabhängig ihrer Fraktion studieren.
Er könnte z. B. beobachten (oder auch nicht), wie oft der von ihm geförderte Rat den Betonpanzer seiner Fraktion verlässt und für den besseren Vorschlag der Gegenpartei stimmt. Über manche vollmundige Aussage vor der nächsten Wahl wird er dann nur müde lächeln können, weil sein politisches Bild in ihm längst gefestigt ist und er ruhig und überzeugt sein Kreuzchen an der richtigen Stelle des Wahlzettels platzieren kann.
Günter Salomon
 
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