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ORTSGESCHEHEN

Gebührenerhöhung an der Musikschule

Zum anstehenden Schuljahr 2018/19 werden an der Musikschule die Gebühren erhöht. Unmittelbar vor der Anmeldung für das neue Schuljahr verständigte sich der Gemeinderat einmütig auf eine Erhöhung, die meist geringfügig ausfällt, in einzelnen Fällen mit bisherigen Schieflagen aber über 50 Prozent liegt.
Mit der Anhebung reagiert das Rathaus auf gestiegene Personalkosten durch eine organisatorische Umstellung. In den vergangenen Jahren hat die Musikschule alle Honorarverträge ihrer Lehrkräfte in Angestelltenverträge umgewandelt. Damit steigen die Personalkosten auf rund 680.000 Euro im Jahr 2017.
Inklusive der tariflichen Veränderungen machte der Anstieg binnen zwei Jahren gut 17 Prozent aus. Zwar gibt es für Angestellte auch höhere Staatszuschüsse als für Honorarkräfte, aber dieses Zubrot fängt die Erhöhung nicht auf.
Die Teilnehmergebühren waren zuvor seit sechs Jahren nicht mehr verändert worden. Die Gebühren für die Musikalische Früherziehung und Einzelunterricht an Instrumenten wurden jeweils um fünf bis zehn Prozent erhöht. Die Unterrichtsangebote für Instrumente in Kleingruppen mit zwei bis vier Schülern wurden ausdrücklich nicht verändert, um diese Angebote attraktiver zu gestalten.
Die Anfängerkurse "Musik und Bewegung", die bisher pauschal 15 Euro monatlich kosteten, werden jetzt nach Länge der Stunden differenziert und kosten künftig von 24 Euro monatlich für 45 Minuten bis 28 Euro für 75 Minuten. Ausdrücklich beibehalten werden soll die Sozialstaffelung der Beiträge je nach Einkommen der Eltern.
Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) bilanzierte eine "vertretbare Erhöhung". Einmal mehr rügte die CSU das Defizit der Musikschule als zu hoch. Mit den neuen Gebührensätzen würde sich die Kostendeckung nur noch bei 40 Prozent bewegen, rechnete ihr Sprecher Georg Bartl vor, "das muss höher liegen". Die Gebühren müssten laufend angepasst werden, um höhere Deckungsgrade zu erreichen.
Während die Rathausverwaltung vorgeschlagen hatte, alle zwei Jahre über eine Anpassung anhand von Verbraucherkostenindices nachzudenken, forderte Bartl, bereits im nächsten Jahr erneut zu erhöhen und zwar anhand des nötigen Deckungsgrades. Heuer sei der Gemeinderat durch die späte Vorlage eine Woche vor Anmeldefrist "in die Bredouille gedrängt worden", für nächstes Jahr solle man rechtzeitig eine Erhöhung einleiten.
Musikschulleiterin Katrin Masius bezeichnete die neuen Gebührensätze schon als schwer zumutbar für manche Eltern, eine neuerliche Erhöhung schon in einem Jahr werde zu Kündigungen führen, prophezeite sie. Sybille Schmidtchen (SPD), die Vorsitzende des Fördervereins Musikschule, empfand die permanenten Kostenrügen der CSU als destruktiv. "Die Umstellung der Lehrerverträge auf Anstellungen können wir nicht über eine Gebührendeckung lösen", sagte sie, "dann steht die Musikschule grundsätzlich auf dem Spiel".
Gegen zwei Stimmen aus CSU und Grünen, die mehr Informationsgrundlagen erwartet hätten, wurde die Gebührenerhöhung einmütig gebilligt. Die Forderung der CSU, bereits eine neuerliche Erhöhung für 2019 vorzubereiten, wurde von allen anderen Gruppierungen mit 15:7 Stimmen abgelehnt.

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