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ORTSGESCHEHEN

Feuerwehrhaus mit drei Plätzen und ohne Bürgersaal

Es geht jetzt dann aber so was von los mit dem Neubau des Günzenhausener Feuerwehrhauses. In gefühlt zehnter Debatte seit 2014 hat der Hauptausschuss des Gemeinderates am Dienstag wieder längst getroffene Entscheidungen neu diskutiert, Beschlüsse bekräftigt und den ungefähr fünften Startschuss zu dem Projekt gegeben.
Das Haus soll jetzt drei Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge erhalten und komplett der Feuerwehr vorbehalten bleiben, ein Bürgersaal wird nicht mitgebaut. 2019 soll's losgehen.
Auch 2010 sollte es schon mal losgehen, damals verzögerte die Grundstücksfrage die Entscheidung. 2013, als der nötige Grund für die Wunschlösung erworben war, sollte es dann wirklich losgehen, allerdings eher schleppend. Ein Raumprogramm wurde aufgestellt, der mögliche Einbau eines Bürgersaales abgelehnt und ganz heiß die Frage diskutiert, ob die Fahrzeughalle nun zwei oder drei Stellplätze brauche.
Nach dem Wechsel im Bürgermeisteramt 2016 ging's dann verschärft los. Allerdings fand der neue Bürgermeister Sebastian Thaler, zur Klärung der offenen Stellplatzfrage sollte ein Feuerwehrbedarfsplan vorgeschaltet werden. Der Plan sagte dann aus, dass Günzenhausens Wehr für ihre Aufgaben einen Stellplatz bräuchte. Und Thaler sagte, dass die Frage gar nicht so wichtig sei, weil inklusive staatlicher Zuschüsse der Unterschied im Aufwand marginal sei.
So ging es jetzt los mit der Planung und der Ausschuss diskutierte nun das Raumprogramm, den möglichen Einbau eines Bürgersaales und die Frage zwei oder drei Stellplätze - alles wie 2014ff schon mal. Die Richtwerte gemäß DIN-Normen und dem Bedarfsplan wiesen für die reinen Pflichtaufgaben der kleinen Wehr einen Raumbedarf von etwa 420 Quadratmetern aus. Das 2016 schon mal verabschiedete Raumprogramm war auf rund 450 Quadratmeter gekommen. Eine Gemeindeteil-Feuerwehr vergleichbarer Größe im Landkreis Freising ist auf 480 Quadratmetern untergebracht.
Die Wünsche der Günzenhausener Feuerwehr summierten sich dann auf 780 Quadratmeter, nach einer Abstimmungsrunde mit der Gemeindeverwaltung noch auf knapp 700. "Mit dem Mindestmaß würden wir nicht glücklich", versicherte Thaler. Schließlich könne nicht nur der formale Pflichtanteil der Brandbekämpfung erfüllt werden, sondern es müsse auch dem sozialen Aspekt des Vereinslebens in der Feuerwehr Rechnung getragen werden. Kommandant Tobias Exner sagte, das Raumprogramm biete "keinen Luxus, sondern ein zweckmäßiges Feuerwehrhaus, wo jeder Feuerwehrler gerne reingeht".
Der Ausschuss gab nach intensiver Debatte als Zielgröße für das Bauvolumen dann mal rund 640 Quadratmeter vor. Allerdings steht schon als älterer Beschluss, dass die Ausgaben für den Neubau auf 1,8 Millionen Euro gedeckelt werden sollen, die Indexsteigerungen seit dem Beschluss fortgeschrieben auf 1,95 Miliionen Euro. Ob sich das Raumprogramm damit umsetzen ließe, ist noch völlig offen.
Jetzt sollen Architekten angefragt werden, ob sie das Haus planen wollen. Nach ebenfalls langer Diskussion wurde der ebenfalls schon gefasste Beschluss bekräftigt, im Feuerwehrhaus keine öffentlichen Räume für Vereinsveranstaltungen, Kurse oder andere Günzenhausener Aktivitäten vorzusehen. Auch der auf 120 Quadratmeter taxierte Schulungsraum soll der Wehr vornehalten bleiben und nicht für öffentliche Nutzung freigegeben.

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