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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: ''Räumung geordnet und vernünftig abgewickelt''

Das ehemalige Bürogebäude in der Breslauer Straße 5-7 steht jetzt leer. Einige Daten und Angaben in dem o.g. Bericht möchte ich gern ergänzen, bzw. richtigstellen.
In dem Gebäude waren nach Angaben der ehemaligen Mieter 300 Leute untergebracht, davon waren 140 in der Gemeinde Eching mit einem festen Wohnsitz zum Teil seit August 2012 gemeldet, wie auch BM Riemensberger mitteilte. Diese Mieter hatten am 4.5.2013 eine Kündigung zum 17.5.2013 ohne Angaben von Gründen bekommen.
Der Verwalter ist gegenüber den Mietern mit dieser Mitteilung sehr massiv aufgetreten, er hat versucht, die Mieter einzuschüchtern, und mit der Polizei gedroht. Daraufhin sind die meisten aus Angst schnell weggezogen. Der Aushang des Landratsamtes am 16.05.2013 an den Eingangstüren in der Breslauerstraße 5-7 ist vom Verwalter nach 2 Stunden entfernt worden.
Die Räumung des Gebäudes ist so gesehen nicht „geordnet und vernünftig abgewickelt“ worden, wie BM mitgeteilt hat. Es ging alles überhastet, ja zum Teil panikartig vor sich.
Einige Mieter waren seit August 2012 hier untergebracht. Die Familien mit kleinen Kindern hatten es am schwersten, sie konnten so kurzfristig keine andere Unterkunft finden. Schon während dieser Kündigungszeit schlief eine Familie im Auto, sie wusste aber nicht, dass sie sich an die Gemeinde wenden kann.
Für einige Mieter konnte ich Hilfe über den Mieterverein organisieren, auch dem sei gedankt. Die Diakonie und die Caritas konnten in dieser Situation nicht helfen.
Der Vermieter, die 2RentGroup, hat m.W. einer Familie mit 2 Kleinstkindern ein Ausweichquartier in München angeboten, es war 1 Raum mit 10 m². Eine unzumutbare Enge für 4 Personen! Aber auch das ist scheinbar als Unterbringungsangebot machbar.
Nach Bezug dieses „Zimmers“ bekam die Familie umgehend wieder eine Kündigung, ohne Angabe von Gründen. Wieder das gleiche Vorgehen. Die verzweifelte tagelange Suche nach einem Obdach in München blieb für sie ohne Ergebnis, die Behörden verwiesen auf die Pflicht der Gemeinde Eching.
Nicht nur ich hätte gern gewusst, welche „Kommentare maßlos überzogen gewesen“ sind, wie BM Riemenberger sagt. Die Presse hat sehr korrekt und zeitnah über dieses Problem berichtet. Vielen Dank an dieser Stelle!
Könnte es sein, dass der Bürgermeister „keinen Fehler in der Gemeindeverwaltung“ erkennen kann? Oder bei sich selbst keinen Fehler sehen will?
Die Sachbearbeiterin und Mitarbeiter der Gemeinde haben sich am 6.6.2013 vorbildlich verhalten und haben dann schnell und menschlich reagiert, auch wenn die Möglichkeiten der Gemeinde beschränkt sind.
Der Bedarf an wirklich bezahlbarem Wohnraum auch für Familien und Menschen mit geringem Einkommen besteht in Eching seit langem. Ich hoffe sehr, dass in den geplanten Bauvorhaben daran gedacht und auch Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht wird.
Irena Hirschmann
 
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