ORTSGESCHEHEN

Weniger Platz für 4,5 Millionen Euro

Nach der millionenteuren Sanierung ist das Bürgerhaus limitierter als zuvor. Wobei die Zeit vor dem Umbau differenziert werden muss: geräumiger als das frühere Bürgerhaus, wie ist legal genutzt werden hätte dürfen, ist die neue Version durchaus. Aber an die Kapazitäten, die sich bei manchen Veranstaltern eingeschliffen hatten, reichen die neuen Vorschriften nicht mehr hin…
Ein massives Problem ist etwa die Größe der neuen Bühne, die für opulente Orchester, wie sie die Echinger Vereine durchaus besitzen, wohl nicht ausreichen dürfte. „Die neue Bühne ist größer als die alte“, schilderte Bürgermeister Josef Riemensberger, „aber nicht so groß wie die alte mit nicht genehmigten Zusätzen“. Diese angestückelten Elemente seien aber „nicht mehr vertretbar“.
Ebenso verhält es sich mit der Bestuhlung und damit dem Platzangebot im erneuerten Saal. Deutlich mehr Kapazität als früher auf dem Papier – aber weniger als früher Stühle reingestellt wurden. Limits wie etwa breitere Sicherheitsabstände seien alle „den heutigen Standards geschuldet“, erläuterte der Bürgermeister. Bei der Verwunderung über geringeres Platzangebot nach dem teuren Umbau „gehen die Leute davon aus, dass die bisherige Bestuhlung auch genehmigt war“, sagte er vielsagend.
Dass aber die im Gemeinderat beschlossene Kapazität von 600 Plätzen nur theoretisch erreicht werde, musste er einräumen. Die darin eingerechneten Sitzplätze auf der Galerie sind zwar vorhanden - aber nach einer sicherheitsbedingten Erhöhung der Balustrade kann man von ihnen aus die Bühne nicht mehr sehen.
Die faktische Verkleinerung der Bühne will der Gemeinderat aber durchaus nicht tatenlos hinnehmen. „Das wäre doch ein erheblicher Verlust“, klagte Sibylle Schmidtchen. Sie rügte, dass diese Neuerung nicht mit den betroffenen Vereinen abgesprochen worden sei. Georg Bartl wollte die nachträgliche Verwunderung jedoch nicht verstehen: „Wir haben das alles im Gemeinderat ausgiebig diskutiert“, erinnerte er. Jetzt müsse man „das erst mal anlaufen lassen und schauen, wie es sich umsetzen lässt“.
Schmidtchen und Dieter Migge beharrten darauf, die Situation in einer der nächsten Sitzungen zu debattieren. Der Bürgermeister deutete bereits mobile Zusatzelemente für die Bühne an – allerdings genehmigt…