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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Sechs CSU-Räte hören auf'

Sehr geehrter Herr Langenstück,
bemerkenswert ist die Anmerkung von Ihnen, um nicht zu sagen gerade von Ihnen, schon. Zumindest für mich ist dieser Kommentar Anlass, den Charakter des Herrn Langenstück neu und deutlich positiver als bisher einzuordnen.
Allerdings, ganz so einfach wie Ihre „C wie christlich“-Zuordnung beschrieben ist, ist die Wirklichkeit nun nicht. Nicht jeder, der das C ernst nimmt, ist in der CSU und umgekehrt natürlich genauso. Wir sollten aber davon ausgehen, dass die meisten Gemeinderäte der CSU in Eching ihre christliche Einstellung durchaus bewusst für sich und sogar nachvollziehbar für die Öffentlichkeit leben.
Das ist aber nicht das eigentliche Thema, wenn es um meine Person geht. Hier wird vielmehr von Ortsvorsitzendem zu Ortsvorsitzendem (jetzt Nachnachnachfolger) eine Negativliste weitergereicht, auf der ich scheinbar die Ehre habe, ganz oben zu stehen. Der Grund für diese Einordnung ist aber offensichtlich mit den Jahren verloren gegangen und interessiert auch nicht mehr, denn die jetzigen Entscheider im Ortsverband kennen mich nicht einmal.
Egal, ich habe mit unterschiedlichen Teams je zwei großartige Erfolge bei Bürgermeisterwahlen und Gemeinderatswahlen in Folge zu verantworten. Unter anderem wurde nach 24 Jahren SPD-Mehrheit und SPD-Bürgermeisterschaft die kommunalpolitische Geschichte in Eching neu geschrieben. Eine absolute Mehrheit der CSU im Gemeinderat war auch dabei, auch dies ein Alleinstellungsmerkmal. Dies sind nun mal die Fakten.
Mir persönlich war dies sehr viel an Engagement und Kampf wert. Der CSU Eching war dies exakt einen einzigen Standardsatz zur Anerkennung der „Tätigkeit“ im "Echinger Forum" wert. Mehr nicht.
Vielleicht war es ungeschickt, öffentlich zu sagen, dass man von den politischen Qualitäten seiner Nachfolger nun so gar nichts hält. Mehr war da aber nicht, und die Praxis gab mir bedauerlicherweise Recht.
Und wegen meiner 21 Jahre in der Echinger Kommunalpolitik habe ich meine Persönlichkeit, mit allen Stärken und Schwächen, nie verbiegen lassen auch wenn mit Gegenwind zu rechnen war. Daran wird sich auch künftig nichts ändern.
Wesentliche Schwächen hat Ihr bildhafter Vergleich mit dem „verlorenen Sohn“ schlussendlich schon. Zunächst waren in den letzten sechs Jahren ja einige einseitige Handreichungsangebote meinerseits, die aber ignoriert wurden. Also völlig anders als in der Bibel.
Als Mann, der im sechzigsten Lebensjahr steht, müsste man dann zweitens, wenn schon, das Gleichnis umschreiben in „der verlorene Vater“. Und somit müsste ja dann ein Opa den Vater wieder aufnehmen.
Jetzt wird es aber richtig schwierig. Denn die Opas wissen jetzt erst Recht nicht mehr so genau, warum denn der erfolgreichste Ortsvorsitzende der CSU Eching auf die Negativliste gekommen ist.
Am Ende gibt es vielleicht gar kein Problem, aber das kann ja auch wieder nicht sein. Denn was nicht sein darf,…
Nun, alles läßt sich mit „C wie christlich“ auch wieder nicht verstehen, denn viel mehr geht in diesem Fall um die Kombination von Vernunft, Anstand und der Kunst des Machbaren.
Vereinfacht gesagt, um Politik. Politik da, wo der Bartl den Most holt.
Allen frohe Weihnachten, und ein spannendes Jahr 2014.
Dieter Migge (Gemeinderat, fraktionslos)
 
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