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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Sechs CSU-Räte hören auf'

Sehr geehrter Herr Migge,
nach zwei internetfreien Wochen (tut ´mal ganz gut) und ein paar abwägenden Gedanken habe ich mich entschlossen, Ihnen - ebenfalls öffentlich - zu antworten.
Zunächst einmal: Warum finden Sie meine Anmerkung zu Ihrer verhinderten Reintegration in die CSU-Fraktion "gerade von Ihnen" bemerkenswert? Haben Sie mir bisher etwa nicht zugetraut, dass ich über Sie auch ´mal etwas Positives schreibe? Wenn ja, so kann ich Ihnen nur sagen: Sie kennen mich noch gar nicht richtig.
Aber vielleicht hat meine Lesermail vom 23.12.13 dazu beigetragen, Ihr (Vor-)Urteil über mich ein wenig zu revidieren. Was mich natürlich freuen würde.
Nun zum Inhalt Ihrer Lesermail vom 27.12.: Sehr geehrter Herr Migge, Sie sind schon ein nahezu hoffnungsloser Fall. Da habe ich versucht, eine Brücke zwischen Ihnen und der CSU-Fraktion zu schlagen, und Sie reißen den ersten Grundpfeiler gleich wieder ein. Konkret: Wenn Sie - zum wiederholten Male - schreiben, dass unter Ihnen als Echinger CSU-Fraktionsvorsitzenden alles besser gelaufen ist als unter dem jetzigen, wundert es Sie, dass da von der CSU-Fraktion "alle Schotten dichtgemacht" werden? Mich nicht!
Es kann ja tatsächlich so gewesen sein, dass Sie damals "großartige Erfolge", wie Sie es nennen, zu verantworten haben. Aber heißt das dann automatisch, dass Ihre Nachfolger(innen) weniger gut waren bzw. sind als Sie?
Offensichtlich halten Sie vom jetzigen Fraktionsvorsitzenden Georg Bartl nicht viel. Ich als regelmäßiger Besucher von Gemeinderatssitzungen kann jedoch nur Herrn Bartl - zugegebermaßen subjektiv - attestieren, dass seine Wortbeiträge sowohl sinnvoll als auch gelegentlich couragiert sind (z.B. beim Thema Finanzen). Herr Bartl ist ein GR-Mitglied, der ständig die Kosten (z.B. für die letzten Großprojekte) im Blick behält und von Bürgermeister Riemensberger dem Gemeinderat zur "Absegnung" vorgelegte Nachträge regelmäßig kritisch hinterfragt und gelegentlich seine Zustimmung verweigert hat.
Ich kann mich noch gut an eine Hauptausschuss-Sitzung im vergangenen Jahr erinnern, wo er sich mit dem Bürgermeister regelrecht gefetzt hat. Übrigens sehr sachbezogen.
Ich finde es auch sehr gewagt von Ihnen, dass Sie dem Ortsvorsitzenden der CSU (Herr Thomas Kellerbauer) unterstellen, er würde - wie seine Vorgänger - eine "Negativliste" führen, auf der Sie "ganz oben stehen". Haben Sie dafür belastbare Beweise? Falls ja: Veröffentlichen Sie doch diese Liste. Falls nein: Passen Sie gut auf, dass Sie sich von Herrn Kellerbauer und/oder seinen Vorgängern (und Vorgängerinnen) keine Strafanzeige wegen übler Nachrede einhandeln!
Zumindest habe ich seit Ihrer letzten Lesermail Verständnis dafür, dass die jetzige CSU-Leitung auf Distanz zu Ihnen geht. Mir als Aussenstehendem bleibt nur der Eindruck, dass das Band zwischen Ihnen und den restlichen Echinger CSU-lern dauerhaft zerschnitten ist.
Ich nehme Ihnen durchaus ab, dass Sie "in den letzten sechs Jahren einige einseitige Handreichungsangebote" gemacht haben. Aber wie sollen die anderen CSU-ler Ihnen diese Handreichung ernsthaft abnehmen, wenn Sie gleichzeitig mit der anderen Hand auf den/die Ortsvorsitzende(n) und Fraktionsvorsitzende(n) öffentlich dreinschlagen?
Weil ich ein Freund klarer Worte bin, erlaube ich mir, Sie an zwei Volksweisheiten zu erinnern: 1.) "Eigenlob stinkt"; 2.) "Hochmut kommt vor dem Fall".
Eigentlich hatte ich gedacht, dass Sie mit nahezu sechs Jahrzehnten Lebenserfahrung diese beiden Grundweisheiten schon verinnerlicht haben. Und das hat im Umkehrschluss überhaupt nichts mit "Duckmäusertum" zu tun (was ich genauso hasse wie Profilierungsversuche auf Kosten anderer).
Übrigens: Zu Ihrem letzten Satz "Politik da, wo der Bartl den Most holt": Ich kannte diesen Ausdruck bisher noch nicht (der ist in Duisburg, wo ich herkomme, nicht geläufig). Aber dank Google findet man die Übersetzung. Auch hier darf ich Sie korrigieren, sehr geehrter Herr Migge: "Der Bartl", den ich in Eching kenne (Georg Bartl, CSU-Fraktionsvorsitzender), holt nicht "den Most" (Geld), sondern sorgt dafür, dass möglichst wenig davon (aus Steuermitteln) unnütz verplempert wird.
Guido Langenstück
 
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