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ORTSGESCHEHEN

Die Hälfte des Gemeinderats geht

Die Hälfte des Gemeinderats geht

1984 wurde Joachim Enßlin zum dritten Mal als Bürgermeister wieder gewählt, in den Gemeinderat zogen bei den Kommunalwahlen als Neulinge unter anderem Rolf Lösch, Hermann Bachmeier oder Franz Einertshofer ein - und Ecmund Conen und Hans Hanrieder. Manche der öffentlichen Gebäude, mit deren Sanierung sie sich auf der Zielgeraden ihrer Ratstätigkeit herumschlagen musste, haben sie selbst als Neubauten noch auf den Weg gebracht, merkte Bürgermeister Josef Riemensberger bei ihrer letzten Sitzung am Montag an.
Nun kann man das zur Not auch etwas charmanter rüberbringen – aber nicht zuletzt haben sich Edmund Conen und Hans Hanrieder in ihren jeweils 30 Dienstjahren auch als harte Burschen erwiesen, so dass sie auch diese Charmeattacke überstanden.
13 Gemeinderäte des 2008 gewählten Gremiums wurden bei der letzten Sitzung der Wahlperiode am Montag verabschiedet, mithin wurde bei den Wahlen mehr als der halbe Gemeinderat ausgetauscht. Zehn davon sind freiwillig abgetreten, zwei halbfreiwillig, indem sie zwar kandidierten, aber auf sehr peripheren Plätzen, und mit Dieter Migge einer unfreiwillig, der von seiner Partei nicht mehr nominiert wurde.
„Jeder einzelne hat etwas mitgeprägt“, sagte Riemensberger zum Abschied, „und der Gemeinde etwas gegeben“. Zum Abschluss der Ägide der 13 Räte finde man „eine Gemeinde vor, die geachtet wird, und wo manche drauf schauen: wie macht man das in Eching“.
Sechs Jahre im Gemeinderat waren Josef Bohmann, Paul Kuffner, Kerstin Rehm und Gertraud Servi. Die Sanierungsaufgaben seien das zentrale Thema dieser sechs Jahre gewesen, bilanzierte der Bürgermeister.
Die Periode davor, 2002 bis 2008, sei geprägt gewesen von Bau und Abwicklung der Autobahnzufahrt Eching-Ost und der Konsolidierung der Finanzmittel. Martina Hill, Robert Hofmeier gehörten dem Gemeinderat 12 Jahre an, Jens Kühnel als Nachrücker zehn.
Ebenfalls 12 Jahre war auch Heinz Müller-Saala im Dienst, allerdings verteilt auf die Perioden 96-02 und 08-14. 1996 bis 2002 baute Eching die Grundschule Nelkenstraße und diverse Kindertagesstätten, erinnerte der Bürgermeister, und eine historische Zäsur mit Auswirkungen bis auf die Kommunen war die Einführung des Euro. Seit 1996, 18 Jahre, gehörten Siegfried Gruber und Dieter Migge dem Gemeinderat an.
Zum Start der Wahlperiode 1990 erinnerte Riemensberger an die Euphorie um die Wiedervereinigung und in Eching an den Bau des ASZ. Barbara Schefold gehörte dem Gemeinderat all diese 24 Jahre seit 1990 an, wie übrigens auch Riemensberger selbst.
Und die beiden „alten Häuser“ Hanrieder und Conen schließlich haben unter anderem drei Bürgermeister, Enßlin, Lösch und Riemensberger, miterlebt. Die vorbereitenden Diskussionen des Echinger Altenmodells hätten die Jahre 84 bis 90 geprägt, skizzierte der Bürgermeister, die „wirtschaftlich wohl besten Jahre“ der jüngeren Historie.
An Conen habe er „seinen wirtschaftlichen Sachverstand geschätzt“, würdigte Riemensberger, „es war eine sehr angenehme Zeit mit Ihnen“. Conen, lange Jahre Fraktionsvorsitzender der SPD, sagte, er habe sich „vor 30 Jahren gefreut, als ich gewählt worden bin, aber heute freut es mich genauso, dass ich mich jetzt mehr anderem widmen kann“. Seine 30 Jahre bilanzierte er mit einem Zitat Willy Brandts: „Man hat sich bemüht.“
Hanrieder amtierte die letzten zwölf seiner 30 Amtsjahre auch als Zweiter Bürgermeister. „Bei ihm wusste ich die Gemeinde immer in guten Händen“, sagte Riemensberger, „seine ausgleichende und kompetetente Art hat in vielen Sitzungen beigetragen“. Hanrieder gab den Dank zurück, da er „die Akzeptanz als Zweiter Bürgermeister in diesem Kreis immer gespürt“ habe. „Ich war gerne Gemeinderat“, sagte er.

Die Ausscheider im Bild (v. li.): Robert Hofmeier, Dieter Migge, Paul Kuffner, Barbara Schefold, Josef Bohmann, Heinz Müller-Saala, Edmund Conen, Sigfried Gruber, Bürgermeister Riemensberger (nicht ausgeschieden...), Hans Hanrieder, Martina Hill, Jens Kühnel, Gertraud Servi, Kerstin Rehm.

 

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