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ORTSGESCHEHEN

Dietersheimer Umgehung naturschutzfachlich problematisch

Die geplante Ortsumgehung der Bundesstraße B11 für Dietersheim dürfte ökologisch knifflig werden. Speziell reiche Populationen von Wiesenbrütern, als markantester Vertreter die Feldlerche, bereiten der Gemeinde laut einer ersten Analyse immense naturschutzrechtliche Folgelasten. Um die naturrechtlichen Eingriffe zu minimieren, müsste die Trasse extrem nah im Westen am bebauten Ort entlang geführt werden - oder gar im Osten an Dietersheim vorbei führen.
Beides kann sich der Planungsausschuss des Gemeinderat allerdings gar nicht vorstellen. Die Trasse im Osten, die in den vergangenen Jahren überhaupt nicht mehr ernsthaft diskutiert worden war, beeinträchtigt das Landschaftsschutzgebiet Isarauen, schneidet den Ort vom Zugang zu dem nächsten Erholungsgebiet ab und hat auch verkehrstechnisch dramatische Defizite, da hier die Hauptverkehrsstraßen nach Eching und Neufahrn nicht an die Umgehung angebunden werden könnten.
Und mit einer Straßenführung im Westen nahezu unmittelbar am Ortsrand entlang würde die Hauptentwicklungsrichtung des Ortes abgeschnitten - und die Lärmbelastung für die Anlieger drastisch erhöht. All diesen Argumenten könne im Zweifelsfall bei höheren Genehmigungsbehörden oder vor Gericht abgeholfen werden, schilderte Gutachter Hans-Michael Schober, dem Naturschutzrecht aber nicht. Die Genehmigung der Straße werde daher "unter artenschutzrechtlichen Aspekten entschieden werden", prophezeite er. Die Gemeinde will sich daher in dem zentralen Bereich keinerlei Nachlässigkeiten oder gar Verfahrensfehler nachsagen lassen.
Bei einer weiter von Dietersheim abgerückten Westumfahrung, der bisherige Trassenfavorit, wäre der notwendige ökologische Ausgleich für die gestörten Wiesenbrüterpopulationen von der Gemeinde faktisch kaum zu leisten, in derartigen Flächendimensionen bewegt er sich. Das Gutachten schätzt etwa den achtfachen Ausgleichsaufwand wie bei der Osttrasse.
Das Rathaus will nun mit allen Trassen weiterplanen und nun konkreter in die Verkehrsplanung einsteigen. Bürgermeister Josef Riemensberger prophezeite "einen Prozess, der noch viele Hürden vor sich hat". Eching hat die grundsätzliche Genehmigung aus München erhalten, die B11 aus Dietersheim zu verlegen, was seit Jahrzehnten Planungsziel der Gemeinde ist. Allerdings lautet der Deal, dass der Staat nur bezahlt, gebaut werden muss die Straße von der Gemeinde, die folglich auch eventuelle Planungswiderstände oder Rechtsstreitigkeiten ausfechten muss.
Die Varianten im Bild sind hier.

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