Skeptisch gegenüber neuem Asylbewerber-Block

Ein neues Asylbewerberheim ist von einem privaten Investor an der Fürholzener Straße beabsichtigt. Auf einem Gewerbegrundstück sollte eine Container-Anlage als Unterkunft für 234 Personen erstellt werden. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat die Pläne abgelehnt.

Eine reine Wohnnutzung wertet das Rathaus in dem Areal nicht als zulässig. Und eine Ausnahme für eine Asylbewerber-Unterkunft sieht die Gemeinde schon gleich gar nicht, da die Initiative dazu nicht vom Landratsamt als der für Unterbringung zuständigen Behörde ausgegangen war.

Vielmehr wollte ein privater Bauherr das Objekt errichten und dann wohl dem Landratsamt anbieten. Und das sieht die Gemeinde eher skeptisch. Aktuell seien bereits rund 350 Asylbewerber im Gemeindegebiet beherbergt. Damit habe Eching Flüchtlinge in der Dimension von 2,5 Prozent der eigenen Einwohnerzahl aufgenommen.

Der Schnitt im Landkreis Freising liege bei 1,3 Prozent und zahlreiche Kommunen lägen dabei unter einem Prozent. Eching fände daher, dass man das Soll zunächst übererfüllt habe. Bevor wieder in Eching Projekte angegangen würden, solle das Landratsamt doch erst mal „speziell in Gemeinden mit einer geringen Zahl an Asylbewerbern weitere Unterkünfte schaffen“, so der Appell des Ausschusses.

2 Lesermails

  1. Heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd´s vom Nachbarn an!

    Ob die Initiative für eine neue Flüchtlingsunterkunft vom LRA Freising oder von einem privaten Investor ausgeht, ist m. E. unerheblich.

    Ich bin seit kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs (völkerrechtswidriger Angriffskrieg durch Russland) im Echinger Helferkreis (sehr) aktiv und erlaube mir daher, bei diesem Thema mitreden zu dürfen:

    1.) Es gibt im Gemeindegebiet nicht nur die von Herrn Alf genannte Flüchtlingsunterkunft in Gewerbegebiet Eching/Neufahrn (Oskar-von-Miller-Straße), sondern eine weitere in Dietersheim und eine in Günzenhausen. In letztgenannter Unterkunft sind ausschließlich Ukrainer untergebracht und um die kümmere ich mich seit über 2 Jahren (Behördengänge, Schriftverkehr mit Behörden, Möbel und Fahrräder besorgen, Seelentröster etc.).

    2.) Die Mehrzahl der Flüchtlingsunterkünfte in unserem Landkreis sind in Privatbesitz und werden vom LRA Freising angemietet (zuständige Abteilungsleiterin: Frau Schulenberg).

    3.) Wo ist das Problem, wenn sich Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber an deutsche Gesetze halten und sich integrieren wollen? Von den Ukrainern weiß ich, dass sie, sobald sie die deutsche Sprache rudimentär beherrschen (dafür gibt´s Integrationskurse (auch in Eching)), nach einer Arbeitsstelle suchen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Somit fallen diese Leute unserem Sozialsystem nicht mehr vollständig zur Last. Übrigens: Die „Drecksarbeit“ in Deutschland machen überwiegend Ausländer.

    4.) Integration kann nur gelingen, wenn die Asylanten und Kriegsflüchtinge nicht weit vom Ortskern entfernt „kaserniert“ werden, sondern eine Chance haben, am sozialen Leben im Ort teilnehmen zu können (was bei der großen Unterkunft im Gewerbegebiet Ost schwierig ist).

    Diejenigen, die grundsätzlich etwas gegen Asylanten und Kriegsflüchtlinge haben, sollten a) sich Art 16a GG zu Gemüte führen und b) konsequenterweise ihren Kirchenaustritt erklären: Auch Jesus Christus war, als König Herodes alle Knaben in seinem Machtbereich töten lassen wollte (Herodes befürchtete Konkurrenz), mit seinen Eltern Maria und Josef auf der Flucht.

    Wir können froh sein, dass wir Deutsche nach Ende des 2. Weltkriegs von Kriegshandlungen verschont blieben (gut, dass Deutschland der Nato angehört (Stichwort: Beistandspakt; siehe Art. 5 Nato-Vertrag)).

    Wenn ich die momentane weltpolitische Lage verfolge, bin ich froh, (zufällig) in Deutschland geboren worden zu sein und hier frei und in relativem Wohlstand, verbunden mit einem umfassenden Sozialsystem, leben zu dürfen.

    Natürlich können wir nicht alle Kriegsflüchtlinge bei uns aufnehmen (es wäre schön, wenn sich Ungarn, Bulgarien und Rumänien auch ans Dublin-Abkommen halten würden), aber die Menschlichkeit gebietet es, aus Kriegs- und Hungergebieten geflüchteten Menschen zumindest temporär ein halbwegs menschenwürdiges Leben bei uns zu ermöglichen.

    Um eines klarzustellen: Asylanten, die sich nicht an unsere Spielregeln halten (z. B. wenn sie Frauen sexuell belästigen, Diebstahl begehen, gewalttätig sind, radikale Weltanschauungen vertreten) gehören m. E. schnellstens konsequent in ihre Heimatländer abgeschoben (ich hoffe inständig, dass es bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nicht nur bei leeren Versprechungen bleibt).

  2. Wie schade.

    Die Gemeinde hat übererfüllt. Das mag schon sein. Aber wo leben die Asylbewerber? In einer Unterkunft, die näher an Neufahrn als an Eching ist. Wenn ich mich nicht täusche, muss man über das Gemeindegebiet von Neufahrn fahren, um die Unterkunft zu erreichen – es sei denn, man führe auf dem Gehweg, der gehört noch zu Eching.

    Wo ist der Schaden, der der Gemeinde Eching durch Flüchtlinge verursacht wurde? Wer musste auf irgendetwas verzichten? Was haben wir verloren?

    Es ist leider die schreckliche Rethorik, die viele von uns Vorbehalte hegen lässt. Manche sollten versuchen, in den Schuhen der Flüchtlinge zu gehen – also, wenn die welche haben.

    Es ist mir bewusst, dass dies für viele Menschen kontrovers ist, ich wünsche aber keinem Echinger, dass sie selber zu Flüchtlingen werden. Wenigstens darüber sollte nachgedacht werden.

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