Die Tausch-Hütte nutzen und beleben

Um die Tauschhütte „hin & weg“ vor dem früheren Huberwirt gibt es derzeit Debatten, weil die zum Tausch abgelegten Waren häufig offenbar von Händlern geholt werden.

Vhs-Leiterin Daniela Kirschstein, eine der Initiatorinnen der Hütte, hat dazu folgende Stellungnahme verfasst:

Aktuell werden an der „hin & weg“-Hütte häufiger Gebrauchtwaren- und Trödelhändler beobachtet, die auf der Suche nach Waren sind, um diese dann weiterzuverkaufen. Das ist erstmal nichts Ungewöhnliches und findet an vielen Standorten immer mal wieder statt.

Die grundlegende Idee hinter der Hütte ist aber, dass wir Gegenstände tauschen und so weniger konsumieren bzw. neu kaufen müssen. So soll die Kreislaufwirtschaft gestärkt und Ressourcen geschont werden. Gegenstände zu tauschen bzw. im Kreislauf zu halten, spart gleichzeitig Geld. Einige Menschen, die unsere Kreislaufschänke besuchen, nutzen aus eben diesem Grund unser Angebot.

Ein Verkauf von Gegenständen, die aus den Schränken entnommen wurden, steht diesem Gedanken entgegen. Der Tausch-Kreislauf ist durch den Weiterverkauf unterbrochen. Zudem wollen Menschen, die einen Gegenstand in einen Kreislaufschrank legen, häufig einer anderen Person aus der Nachbarschaft etwas Gutes tun und im Zweifel eben nicht einem Händler das Einkommen aufbessern.

Gleichzeitig geht es neben dem Tauschgedanken durchaus auch darum, dass die Gegenstände in der Hütte nicht im Müll landen – ob sie nun getauscht oder verkauft werden.

Was uns sehr wichtig ist: Es ist nicht illegal, Gegenstände aus der Hütte weiterzuverkaufen, die Händler sind keine Kriminellen. Auch lassen sich nicht alle Personen, die im größeren Stil Gegenstände mitnehmen, oder sich länger an/in/vor der Hütte aufhalten, über einen Kamm scheren. Nicht alle wollen einfach Profit machen, sondern das ‚Hamstern‘ und auch Weiterverkaufen kann durchaus auch ein Zeichen für Bedürftigkeit sein.

Oft lohnt es sich hier, anstelle eines Generalverdachts mit den verschiedenen Menschen ins Gespräch zu gehen und etwas genauer nachzufragen. Was aber selbstverständlich nicht akzeptiert werden kann, ist übergriffiges Verhalten.

Der Verein „Kreislaufschränke e.V.“, der mehrere Standorte in München betreut, hat die Erfahrung gemacht, dass Standorte, die stark von der Nachbarschaft genutzt werden, tendenziell weniger von Händlern frequentiert werden und dass es tatsächlich hilft, immer wieder das direkte Gespräch zu suchen und freundlich auf die Prinzipien und die grundlegende Idee der Kreislaufschränke hinzuweisen.

Wir finden deshalb, dass wir gerade jetzt aktiv werden sollten. Also die Hütte noch regelmäßiger besuchen, auch in kleinen Gruppen, sich selbst länger dort aufhalten, mal eine Mittagspause in der Sonne auf der Bank vor der Hütte verbringen, vor Ort tauschen und dabei mit allen in den Austausch gehen, um uns so die beliebte Hütte und den schönen Tauschgedanken ‚zurückerobern‘.

Vielleicht hat sogar die eine oder der andere Lust, die Hütte ehrenamtlich mitzubetreuen? Die Patinnen freuen sich immer über Verstärkung!

Sprecht uns gerne jederzeit auch direkt an: Tel. 089 541955150/Mail: office@vhs-eching.de.

Daniela Kirschstein, Vhs Eching

Ein Lesermail

  1. Um das gewerbsmäßige Entnehmen von Tauschgegenständen aus der Hütte zu verhindern, gäbe es 2 geeignete Maßnahmen:

    1.) Anbringen eines Schildes in deutscher, rumänischer, bulgarischer und englischer Sprache, dass das Mitnehmen von Gegenständen nur erfolgen darf, wenn diese nicht weiter veräußert werden. Missbräuchliche Mitnahme wird zur Anzeige gebracht.

    2.) Gut sichtbare Überwachsungskameras, die den Eingangs- und Parkplatzbereich (wg. Nummernschild des Transportfahrzeugs) aufnehmen, installieren.

    Ich denke, das hilft.

    Wenn unsere Gemeinde schon 10.000 € (25.000 € Gestehungskosten abzügl. 15.000 € staatliche Bezuschussung) pro Trinkbrunnen ausgibt, wird doch sicherlich noch Geld für 2 oder 3 Überwachungskameras und ein Schild vorhanden sein, oder?

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