Motivieren und Kompetenzen vermitteln
Der Start in ein erfolgreiches Berufsleben verlangt mehr Qualifikationen als Mathe, Deutsch oder das Zehnfingersystem. "Weiche" Kompetenzfaktoren, die soft skills, sind mindestens ebenso gefragt - doch ihre Vermittlung ist nicht so recht Sache der Schule und nicht so recht der Betriebsausbildung. An dieser Nahtstelle setzt nun die neue "School of Modern Skills" an, eine "Lernlounge" für Schüler und Berufsanfänger.
Anke Schnitzer war 26 Jahre bei "Siemens", zuletzt zuständig für die Aus- und Weiterbildung von rund 10.000 Mitarbeitern. Bei dem, was dort geschult wurde, habe sie "immer gedacht: Wenn so etwas Jugendliche schon in der Schule mitkriegen würden, würden sie sich leichter tun." Jetzt hat sich die 46jährige selbständig gemacht und an der Unteren Hauptstraße eine Lernlounge eröffnet. In Kursen mit professionellen Coaches, Pädagogen und beruflichen Fachkräften, sollen Schüler und Berufsanfänger Arbeitstechniken wie Selbstorganisation, Präsentation und Auftreten, Leistungsbereitschaft, den Umgang mit Medien und Netzwerken vermittelt bekommen, vor allem aber Motivation, Selbstbewusstsein und Ausstrahlung.
"Stärken kennen, ausbauen und nutzen", ist ein Leitsatz der Schule, "motiviert Ziele verfolgen" ein weiterer. "Es ist uns wichtig", so Geschäftsführerin Anke Schnitzer, „dass Schüler erst einmal sich selbst, ihre Stärken und Ziele besser kennenlernen, um dann Werkzeuge anwenden zu können, mit denen sie eigenverantwortlich, erfolgsorientiert und selbstbewusst in Richtung Berufsstart gehen." Ein Kurs mit 45 Trainingseinheiten begleitet idealerweise das Abschlussjahr an der Schule, daneben gibt es auch Crashkurse. Zudem bietet das Institut einzelne kostenlose Vortragsabende zu speziellen soft skills an, individuelles Training oder auch Fortbildungabende für Erwachsene.
Mittelfristiges Ziel von Anke Schnitzer ist es, Ausbildungsbetriebe für das Angebot zu begeistern, und mit deren Unterstützung die Kurse kostenlos anbieten zu können. Bei den Betrieben herrscht mittlerweile Mangel an geeigneten Auszubildenden, zudem brechen rund zehn Prozent der Lehrlinge ihre Ausbildung ab. Mit einer schul- oder ausbildungsbegleitenden Schulung in soft skills könnten diese Reibungsverluste minimiert werden, erwartet Schnitzer, was sie vor allem im Interesse der Betriebe sähe, regionaler Kleinbetriebe mit dem jährlichen Lehrling ebenso wie von Großunternehmen mit eigener Ausbildungssparte.
Am Montag hat sie mit einer Party für die Nachbarn das Institut eröffnet, ein erster "Strebergarten" für Erwachsene hat bereits stattgefundemn, und in den Herbstferien startet der erste Crashkurs mit dem Titel "Selbstreflexion - Entdecke dein Potenzial und zeige, was in dir steckt".
23.10.2011 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück