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ORTSGESCHEHEN

Halbe Million plus x für Bürgerhausgastronomie

"Nur das Nötigste" wollte der Gemeinderat in die Gastronomie des Bürgerhauses investieren, keinesfalls nach den 3,6 Millionen für die Sanierung des Hauses auch noch in die Gaststätte groß investieren. Die dergestalt beschlossene Minimallösung wird nun auf 430.000 Euro beziffert - und dazu hat sich das Rathaus weitere sechsstellige Investitionen vorbehalten, für die am Dienstag nur die Mehrheiten noch nicht gepasst haben...
Vergangene Sitzung hatte der Bauausschuss des Gemeinderates entschieden, in das Innenleben von Küche und Funktionsräumen nur das Nötigste zu investieren, um gravierende Mißstände in der inneren Organisation zu beheben. Dazu sollte eine möglichst einfache Variante der besseren Öffnung des Restaurants kreiert werden. Diese Korrekturen wie die Entfernung des Speisenaufzugs und die effektivere Anordnung von Verbindungsgängen wurde nun auf 430.000 Euro beziffert.
Dazu soll in die Westseite zum Biergarten hin eine Flügeltür eingesetzt werden, mit der die Anbindung der Außenanlagen an die Gaststätte neu geordnet und ein freundlicherer Eingangsbereich geschaffen werden sollen. Mit sparsamsten kosmetischen Reparaturen im Inneren wurden hierfür weitere 140.000 Euro veranschlagt. Zusätzlich auch noch die Gaststätte mit neuer Decke, neuen Wänden und neuem Mobiliar ansprechender zu gestalten, sollte mit weiteren 140.000 Euro zu Buche schlagen, insgesamt also 280.000 Euro. Ein Anbau im Süden als Erweiterung und Verbindungselement zwischen Bürgerhaus und Platz hätte Mehrkosten von 700.000 Euro hervorgerufen; das hat der Ausschuss gleich ausgeschlossen.
CSU-Sprecher Georg Bartl und die Freien Wähler forderten vehement, erneut nur die Minimalinvestition anzupacken. Ausgaben für die Gaststätte müßten schließlich auf die Pacht umgelegt werden, schimpfte er, „und den Wirt gibt’s nicht, der uns den Pachtvertrag zahlen würde“. Mit sichtlich dickem Hals mahnte Bartl Haushaltsdisziplin an. Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) attackierte er scharf, dass der die Investitionen immer scheibchenweise serviere.
Bezahlbare Pacht sahen auch die Freien Wähler als höheres Gut denn eine erneuerte Ausstattung. "Die wichtigste Ausstattung ist, dass wir einen g'scheiten Wirt bekommen", sagte Hans Grassl. Die SPD forderte hingegen unbedingt Verschönerungen für das Haus. Und auch Bürgermeister Riemensberger verfocht eine Zusatzausgabe für die Aufwertung des Gastraumes, „damit ich nachher nicht hören muss, ob uns da gar nichts G’scheites eingefallen ist“. Mit den Investitionen in die Korrektur der inneren Organisation, dem weitaus größeren Ausgabebrocken, müsse man eh "nur nachrüsten, was vom ersten Tag an notwendig gewesen wäre“.
In einem kuriosen Abstimmungsmarathon mit mehreren gescheiterten Versuchen lehnten Teile der CSU, die Freien Wähler und die FDP gegen den Bürgermeister, Robert Hofmeier (CSU) und die SPD die „große Lösung“ für 280.000 Euro ab. Anschließend lehnten Teile der CSU, der Bürgermeister, die SPD und die FDP die Minimallösung mit 140.000 Euro zusätzlicher Investition ab.
Schlußendlich wurde mit klarer Mehrheit entschieden, die technischen Verbesserung und die Westtüre für über 500.000 Euro zu bauen; die beiden Varianten der Innengestaltung sollen parallel weiter geplant und dann nach der Sommerpause entschieden werden.
 
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)

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