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Der Buchtipp: 'Ketzer'

Der Buchtipp:

Der Buchtipp für den Oktober 2014 vom 'Echinger Bücherladen', diesmal von Sabine Giacalone:

Leonardo Padura: »Ketzer«
Unionsverlag, € 24,95

Im Mai 1939 fährt die MS St. Louis, ein Linienschiff der Hapag-Reederei Hamburg, in den Hafen von Havanna ein. An Bord befinden sich 937 jüdische Flüchtlinge aus Deutschland. Der achtjährige Daniel Kaminsky wartet, voll Vorfreude auf ein Wiedersehen mit seiner Familie, zusammen mit seinem Onkel an Land und sieht Vater, Mutter und Schwester winken.
Mit einem Bild von Rembrandt, seit Generationen im Besitz der Familie, hoffen diese, sich freikaufen zu können. Doch die Einreise wird den Passagieren an Bord verweigert, und das Schiff fährt über Umwege zurück nach Europa. Daniel Kaminsky wird seine Familie nie wiedersehen.
Als im Jahr 2007 das von Daniel Kaminsky verloren geglaubte Bild von Rembrandt als Sensation auf dem Kunstmarkt bei einer Auktion in London wieder auftaucht, beauftragt Elias Kaminsky, Daniels Sohn, den Expolizisten Mario Conde, sich auf die Suche nach den Geheimnissen des Christusbildes und der Familie Kaminsky zu machen. Die Spur zieht sich um die halbe Welt und führt Mario Condes Ermittlungen durch die Jahrhunderte, beginnend in Amsterdam des Jahres 1648 über Kuba wieder zurück nach Europa.

»Ketzer« ist Krimi, historischer Roman und Gesellschaftsportrait in einem. Als Verbindung zwischen den einzelnen Epochen und Genres stellt Leonardo Padura die Frage nach der Freiheit. Der Freiheit des Einzelnen und der Freiheit innerhalb von Gesellschaft und Religion.
Mit seinen facettenreichen und individuellen Protagonisten ist »Ketzer« ein großartiger, hervorragend recherchierter und gehaltvoller Roman, der mühelos zwischen den Zeiten pendelt und dabei eine der großen Fragen des Menschseins aufgreift.

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